Hedwig Tarner: „Damit gehen gleich drei Sieger vom Platz: die Schülerinnen und Schüler, die Schulen und die Vereine“

Zum Antrag der Fraktionen von CDU und Grünen im Landtag zur Stärkung der Übungsleiterausbildung

Portrait Hedwig Tarner

Der Antrag „Stärkung der Übungsleiterausbildung an den NRW-Sportschulen“

Hedwig Tarner (GRÜNE): Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! NRW ist zu Recht stolz auf die Erfolgsgeschichten im Sport. Fast jeder dritte Mensch in Nordrhein-Westfalen betreibt aktiv Sport im Verein, und viele Menschen übernehmen dort Verantwortung in der ehrenamtlichen Arbeit.

Corona hat einen heftigen Bruch im Selbstverständnis gerade von jungen Menschen verursacht. Der Sport wurde mehr allein trainiert und nicht mehr in den Vereinen. Wir sind und bleiben ein starkes Sportland und entwickeln Strategien, mittels derer wir an den einzelnen Stellschrauben drehen.

Wir legen Ihnen heute einen Antrag zur Beschlussfassung vor, durch welchen es Schülerinnen und Schülern der NRW-Sportschulen erleichtert wird, den Übungsleiter-C-Schein zu erlangen. Wir benötigen mehr Trainerinnen und Trainer und begrüßen deshalb kombinierte Weiterbildungsmöglichkeiten wie diese.

(Beifall von den GRÜNEN und der CDU)

Mit diesem Antrag bringen wir auf den Weg, dass die Schülerinnen und Schüler des Leistungskurses Sport in NRW-Sportschulen die Übungsleiter-C-Lizenz „sportübergreifender Breitensport“ erlangen können. Gemeinsam mit den Sportvereinen soll geprüft werden, welche Lerninhalte aus dem Schulsport für die Erlangung der Lizenzen angerechnet werden können. Damit gehen gleich drei Sieger vom Platz: die Schülerinnen und Schüler, die Schulen und die Vereine.

Für die Schülerinnen und Schüler der Sportschulen bedeutet das: Es ist eine gewinnbringende Kombination von theoretischen Grundlagen, die sie in der Schule lernen, und praktischem Wissen aus den Sportvereinen. Es könnten früh erste Erfahrungen als Übungsleiter und Übungsleiterin im Trainerbereich gesammelt werden, die dann zum Beispiel für ein Studium oder für die Vereinsarbeit nützlich sind. Es stärkt das Selbstbewusstsein, das durch erste Erfahrungen entsteht.

Für die Vereine ist das ebenfalls eine gute Situation, was uns auch positiv zurückgemeldet wird. Es ist eine Maßnahme gegen den Trainerinnen- und Trainerschwund in den Vereinen. Durch die frühe Einbindung von Jugendlichen in die Nachwuchsarbeit der Sportvereine werden erste Erfahrungen im Breitensport, im Ehrenamt oder in der leistungsorientierten Trainerarbeit gewonnen. Es können junge Sportlerinnen und Sportler für das Trainerdasein begeistert werden.

Der Trainer- und Trainerinnennachwuchs wird durch schulische Erfahrung und frühe Einbindung gestärkt. Die Anrechenbarkeit von den in Leistungskursen gelernten Inhalten verkürzt die nachfolgende Trainerausbildung; die Vereine können Kosten sparen.

Die Perspektive für die Schulen und für die Vereine betreffend wird deutlich: Es ist auf jeden Fall eine Win-win-Situation, dass die Kombination „Schule und Sportverein“ auf den Weg gebracht wird, denn gerade bei der Betreuung im Offenen Ganztag werden viele Sportvereine unterstützend oder begleitend mit dabei sein.

Der Schulsport und die Vereine kommen sich näher und können wechselseitig von den Vorteilen des jeweils anderen profitieren. Die Verfügbarkeit von C-Lizenz-Angeboten in Schulen stärkt die Sichtbarkeit von Sport in den Schulen. Die Einbindung der Vereine in die Leistungskurse macht das Vereinsleben für die Schülerinnen und Schülern sichtbarer.

Wir hoffen auf Ihre Unterstützung für unseren Antrag, denn mit ihm werden Verbesserungen umgesetzt.

(Beifall von den GRÜNEN und der CDU)

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