Rauer/Schmitz: „Ausbildungen müssen schneller anerkannt werden“

Gemeinsame Pressemitteilung der Fraktionen von CDU und GRÜNEN im Landtag

Portrait Benjamin Rauer

Ohne Fach- und Arbeitskräfte aus dem Ausland werden wir in Nordrhein-Westfalen das Niveau unseres Wohlstandes und die Breite unseres Dienstleistungsangebots nicht halten können. Die Potenziale von Geflüchteten und Menschen mit Einwanderungsgeschichte werden noch nicht voll ausgeschöpft. Die Zentralstelle Fachkräfteeinwanderung in Bonn soll deshalb weiterentwickelt werden, Berufsanerkennungsverfahren sollen vereinfacht und digitalisiert, zentrale Homepages der Landesregierung und der Bezirksregierungen mehrsprachig gestaltet werden. Das ist Teil des gemeinsamen Antrags von CDU und Grünen „Anerkennung ausländischer Berufs- und Bildungsabschlüsse beschleunigen – Potenziale nutzen, Engstellen beseitigen, Karrieren ermöglichen“, den die Fraktionen am heutigen Mittwoch in den Landtag eingebracht haben.

Dazu erklären Benjamin Rauer, Sprecher für Arbeit, Flucht und Religionspolitik der GRÜNEN Landtagsfraktion und Marco Schmitz, Sprecher für Arbeit, Gesundheit und Soziales der CDU-Landtagsfraktion:

Benjamin Rauer: „Die vergleichsweise niedrige Quote von beruflichen Anerkennungsverfahren belegt, dass viele Zugewanderte ihre Qualifikationen auf dem Arbeits- und Ausbildungsmarkt nicht nutzen können. Wir wollen, dass NRW das Potenzial der vielfältigen Berufserfahrungen und Bildungskompetenzen ausschöpft. Begleitend zur neuen Fachkräfteoffensive der Landesregierung wollen wir die Anerkennungsverfahren serviceorientierter und schneller gestalten und frühzeitig die Qualifikationen geflüchteter Menschen identifizieren. Gleichzeitig müssen wir gemeinsam weiter daran arbeiten, dass die relevanten Akteure wie Berufskammern, die Bundesagentur für Arbeit und Jobcenter stärker miteinander kooperieren und intensiver zu Fortbildungen sowie Anerkennungsverfahren beraten.“

Marco Schmitz: „Der Arbeits- und Fachkräftemangel wird auf dem Arbeitsmarkt für alle immer deutlicher spürbar. Eine der Lösungen muss daher die Integration ausländischer Arbeitskräfte in den deutschen Arbeitsmarkt sein. Dabei müssen wir auf den in den Heimatländern der Arbeitskräfte erlernten Qualifikationen aufbauen. Ohne die berufsspezifischen deutschen Standards infrage zu stellen, müssen die erworbenen Ausbildungen bei uns unbürokratischer und schneller anerkannt werden; das gilt auch für die geregelten Berufe. Wer langfristig in Deutschland leben möchte, soll seine beruflichen Fähigkeiten und Qualifikationen voll nutzen können. Wir fordern eine klar strukturierte Berufsorientierung zeitnah nach der Ankunft in Deutschland. Diese soll sich an den vorhandenen Kompetenzen orientieren. Dies schließt unter Umständen notwendige Anpassungsqualifizierungen mit ein. Eine gelebte Willkommenskultur in unserer Gesellschaft kann hierbei helfen, dass die Arbeits- und Fachkräfte sich für einen dauerhaften Verbleib in Deutschland aussprechen.“