Der Kohleausstieg im Rheinischen Revier wird auf 2030 vorgezogen, fünf Dörfer und drei Feldhöfe sind damit gerettet – endlich herrscht Planungssicherheit für die Region. Nun richtet sich der Fokus noch intensiver auf die Frage nach der Zukunftsperspektive. Die Landtagsfraktion der Grünen hat am Dienstag bei Ortsterminen rund um den Tagebau Garzweiler Gespräche mit Bürgerinnen und Bürgern der geretteten Dörfer geführt. Die Landtagsabgeordneten wollten erfahren, welche Wünsche und Forderungen die Anwohnerinnen und Anwohner für die Zukunft des Reviers haben.
„Wir wollen jetzt die Weichen für eine erfolgreiche und nachhaltige Transformation des Rheinischen Reviers stellen“, sagt Wibke Brems, Co-Vorsitzende der Fraktion. „Die Region steht am Anfang des beschleunigten Strukturwandels, der uns und die gesamte Landespolitik beschäftigt. Wir suchen den Austausch mit den Menschen vor Ort, um eine Zukunftsperspektive für die Anwohnerinnen und Anwohner sowie die Orte zu schaffen und die Vision einer klimaneutralen Wirtschaftsregion voranzutreiben. Die vielen Ideen vor Ort werden in unsere Arbeit im Landtag einfließen.“
„Durch die Rettung der Dörfer und Höfe haben die Anwohnerinnen und Anwohner am Tagebau Garzweiler die Gewissheit, in ihrem Zuhause bleiben zu dürfen“, sagt Antje Grothus, Abgeordnete aus dem Rhein-Erft-Kreis und Sprecherin für Transformation, nachhaltigen Strukturwandel und Bürgerbeteiligung der GRÜNEN Landtagsfraktion. „Rund um die Tagebaue im Rheinischen Revier machen sich die Menschen Gedanken über die Zukunft, viele fundierte Ideen sind entstanden, die sich über alle Lebensbereiche erstrecken: eine aktive Dorfgemeinschaft etwa mit generationsübergreifendem Zusammenleben, ein gutes Nahversorgungsangebot, kulturelle Angebote oder eine gute Verkehrsinfrastruktur stehen unter anderem im Fokus. Über viele Jahrzehnte wurde den vom Braunkohleabbau betroffenen Anwohnerinnen und Anwohnern weder genug zugehört, noch konnten sie ihr Lebensumfeld aktiv selber mitgestalten. Das wollen wir ändern.“
Die Fraktion startete ihren Vor-Ort-Besuch an der Kirche in Keyenberg und führte Gespräche mit Anwohnerinnen und Anwohnern der Dörfergemeinschaft KulturEnergie. Anschließend ging es zusammen durch das nahezu verlassene Dorf, das durch den vorzeitigen Kohleausstieg nun doch bleiben kann. Zu den weiteren Stationen zählte der Eggerather Hof, der Landwirtschaft in unmittelbarer Nähe zum Tagebau betreibt.