Beer: Schule in Zeiten der Corona-Pandemie: Fahrt auf Sicht ins Ungewisse

Pressemitteilung

Zur heutigen Anhörung im Schulausschuss zu unserem Antrag „Endlich ein wirksames und nachhaltiges Unterstützungsprogramm für mehr Bildungsgerechtigkeit in NRW!“ erklärt Sigrid Beer, bildungspolitische Sprecherin der GRÜNEN Landtagsfraktion NRW:

„Es ist wichtig den Kindern und Jugendlichen jetzt eine umfassende Unterstützung anzubieten, damit sie Lernrückstände aufarbeiten können.

In der gestern verschickten Schulmail kam das Schulministerium zur Einschätzung, es hätten sich ‚möglicherweise individuelle Lernlücken bei Schülerinnen und Schülern verfestigt`. Das ist eine unhaltbare Verharmlosung, der auch die Expertinnen und Experten heute widersprochen haben. Wir brauchen flächendeckende Unterstützungsangebote, und zwar nicht nur in den Ferien.

Der Landtag hat zwar schon am 3. Februar dieses Jahres die Summe von 36,2 Millionen Euro für Maßnahmen bewilligt. Aber wieder einmal hat das Schulministerium mehr als einen Monat gebraucht, um das Programm per Schulmail am 9. März bekannt zu machen. Die Osterferien dürften wieder ungenutzt verstreichen, weil der zeitliche Vorlauf zu knapp ist. Das Programm, das jetzt bis Sommer 2022 laufen soll, ist mit nicht einmal der Hälfte der Mittel ausgestattet, die im Jahr 2020  für sieben Monate vorgesehen waren. Der weiterhin hohe Eigenanteil der Träger bei Gruppenangeboten wird eine Hürde bleiben.

Die weitere Öffnung der Schulen ab Jahrgang fünf wird nicht von einer Teststrategie begleitet. Das hat Ministerin Gebauer heute im Schulausschuss eingeräumt. Die Schulen, Eltern, Schülerinnen und Schüler, sowie die Kommunen werden einmal mehr im Ungewissen gelassen. Elternverbände und Landesschüler*innenvertretung fragen zu Recht, warum hier nicht vorrausschauend geplant wurde. Die Mittel für Luftfilteranlagen, derzeit noch ca. 30 Millionen Euro, müssen endlich uneingeschränkt auch für den Einsatz im ‚normalen Klassenraum‘ abgerufen werden können. Schon vor den weiteren Schulöffnungen waren zum Stichtag am 3. März 4.883 Schülerinnen und Schüler in Quarantäne und 631 nachweislich mit Corona infiziert. Die Lage bleibt fragil.“

Hier der erwähnte Antrag