Werden am Standort der Urananreicherungsanlage in Gronau neue Atomreaktoren entwickelt?

Kleine Anfrage von Wibke Brems

Portrait Wibke Brems 5-23

Am Standort Gronau befindet sich eine Urananreicherungsanlage des Unternehmens Urenco. Hier wird Uran so weit konzentriert, dass es in einem weiteren Schritt an anderer Stelle zu Brennelementen für die Stromerzeugung in Atomkraftwerken weiterverarbeitet werden kann. Anfang Dezember hatte der Geschäftsführer der Betreiberfirma mit Aussagen in der Lokalzeitung überrascht, am Standort solle in Zukunft auch an mikromodularen Reaktorkonzepten und Uranbatterien geforscht werden. In einem WDR-Bericht vom 9. Januar 2022 relativierte er diese Aussage hingegen wieder und „stellt klar, dass die Forschungsabteilung in Gronau sich auch künftig ausschließlich mit der Brennstoffentwicklung beschäftige.“ (https://www1.wdr.de/nachrichten/landespolitik/urananreicherung-gronau-atomausstieg-100.html)

Vor diesem Hintergrund frage ich die Landesregierung:

  1. Welche Informationen hat die Landesregierung über Pläne der Betreiberfirma am Standort der Urananreicherungsanlage Gronau, Forschung für neue Reaktorkonzepte bzw. Uranbatterien zu betreiben?
  2. Welche Informationen hat die Landesregierung zu der Frage, inwiefern solche Forschungen von den aktuellen Betriebsgenehmigungen gedeckt wären?
  3. Welche Anträge auf Forschungsförderung aus Landesmitteln liegen der Landesregierung von Urenco oder einem anderen Unternehmen der Unternehmensgruppe zu neuen Reaktorkonzepten bzw. Uranbatterien vor?
  4. Inwiefern kann die Landesregierung ausschließen, dass sie Landesmittel für die Forschung an neuen Reaktortypen bzw. Uranbatterien bewilligen würde?
  5. Welche Maßnahmen würde die Landesregierung ergreifen, um die in Rede stehenden Forschungsaktivitäten am Standort Gronau zu verhindern?