Welche Erfahrungen haben Kommunen mit „digitalen Zwillingen“ gemacht?

Kleine Anfrage von Matthi Bolte-Richter und Wibke Brems

Portrait Wibke Brems 5-23

„Digitale Zwillinge“ sind vor allem aus der Industrie 4.0 bekannt. Dort finden sie zunehmend Verbreitung, weil sie für Unternehmen einige Vorteile bieten. Durch die Erstellung von digitalen Modellen von Produkten, Maschinen und Produktionsstätten kann leichter, schneller und ressourcensparender geplant und gebaut oder produziert werden.

Aber auch im Bereich der Stadtentwicklung finden digitale Zwillinge zunehmend Anwendung. Sie ermöglichen Planungs- und Bauprozesse effizienter und effektiver durchzuführen. Die Anwendungsmöglichkeiten gehen jedoch weit darüber hinaus, abhängig vom realisierten Modell und damit verknüpfter Komponenten. So ist zu unterscheiden zwischen einem einfachen 3D-Modell einer Kommune, einem Modell mit tiefergehender Objekterkennung und einem Modell, das durch die Verknüpfung mit Smart City-Anwendungen und Software zur Analyse und Simulation weitergehende Planungen ermöglicht. Verbunden mit smarten Komponenten können digitale Zwillinge große Potenziale beispielsweise in den Bereichen Verkehr und Umwelt realisieren und dabei sogar künftigen Handlungsbedarf prognostizieren.

In Deutschland haben sich deshalb in den letzten zwei Jahren verschiedene große Städte auf den Weg gemacht digitale Zwillinge zu kreieren, zum Teil mit Förderung des Bundes. Und auch international gibt es einige bekannte Beispiele.

Vor diesem Hintergrund fragen wir die Landesregierung:

  1. Welche Kommunen in Nordrhein-Westfalen verfügen über einen digitalen Zwilling? (Bitte differenzieren danach, ob der digitale Zwilling jeweils das gesamte Gebiet einer Kommune umfasst oder nur einen Teil dieser sowie, ob es sich jeweils um ein einfaches 3D-Modell handelt, ein Modell mit tiefergehender Objekterkennung oder ein Modell, dass durch die Verknüpfung mit Smart City-Anwendungen und Software zur Analyse und Simulation weitergehende Planungen ermöglicht)
  2. An welcher Stelle werden Erfahrungen von Kommunen mit digitalen Zwillingen dokumentiert?
  3. Was sind die wesentlichen Erfahrungen, die Kommunen mit digitalen Zwillingen gemacht haben?
  4. Wie fördert die Landesregierung die Einrichtung digitaler Zwillinge von Kommunen und damit in Verbindung stehender Maßnahmen?
  5. Plant die Landesregierung sich dafür einzusetzen, dass künftig alle Kommunen digitale Zwillinge erhalten?