Sperrung der Bonner Nordbrücke für LKW

Aktuelle Stunde auf Antrag der Fraktionen von CDU und Grünen im Landtag

Portrait Martin Metz

Am 11. Dezember teilte die Autobahn GmbH mit, dass die Friedrich-Ebert-Brücke („Nordbrücke“) der A 565 in der Bundesstadt Bonn abgelastet werden muss und für Fahrzeuge mit einem Gesamtgewicht über 7,5 t gesperrt werden wird.

Wie der WDR am 12. Dezember 2025[1] berichtete, kommen gleich drei verschiedene Gutachter zum selben Ergebnis: Die Ermüdungserscheinungen des rund 600 Meter langen Bauwerks im Bonner Stadtteil Auerberg sind so massiv, dass LKW und Busse runter von der Brücke müssten. Dabei ist die Brücke eine wichtige Ost-West-Verbindung für den südlichen Köln/Bonner Raum und zudem eine bedeutende Querverbindung Richtung Rhein/Main. Bei einer Ablastung stünde ein Verkehrschaos zu befürchten. Die IHK Bonn/Rhein-Sieg bezeichnet die angekündigte Sperrung als Hiobsbotschaft vor allem für den Güterverkehr. Jetzt sei es besonders wichtig, dass der Bund so schnell wie möglich einen Ersatzneubau für die Brücke realisiere.

Die durchschnittliche tägliche Verkehrsbelastung der Bonner Nordbrücke liegt bei etwa 100.000 Kraftfahrzeugen, davon knapp 8.000 Lastkraftwagen. Die beiden weiteren Rheinquerungen im Bonner Raum sind für Ost-West-Fahrten kaum eine Alternative, denn sie führen durch innerstädtische Routen. Die einzige Ausweichmöglichkeit für LKW über 7,5 t führt daher über die A 555 und die A 4 und damit den bereits hochbelasteten Kölner Autobahnring. Daher bedeutet die angekündigte Maßnahme erheblichste Einschränkungen für lokale Unternehmen, aber potenziell auch für den Öffentlichen Nahverkehr (mehrere Buslinien befahren die Brücke) sowie die Feuerwehr. Mit der geplanten Ablastung stellt sich, wie an anderer Stelle auch, die Frage der Kontrolle. Sollte es zu Verstößen gegen die Gewichtsbeschränkung kommen, drohen weitere Einschränkungen am Bauwerk.
Die nordrhein-westfälische Polizei ist landesweit aktiv und kontrolliert LKW und verkehrsrechtliche Anordnungen. Die Landesregierung hat zudem in Zusammenarbeit mit den örtlichen Ordnungsbehörden beim Bestreben, Kontrollen zu systematisieren, positive Erfahrungen gemacht.

Der Landtag NRW soll sich im Rahmen einer aktuellen Stunde mit den zu erwartenden gravierenden Auswirkungen auf den Verkehr und die Wirtschaft im Köln/Bonner Raum beschäftigen und die Erwartungen der Landespolitik an die Bundesregierung diskutieren.

 

[1] https://www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/lkw-verbot-nordbruecke-bonn-100.html