Der Bus fährt unregelmäßig, das Internet ist oftmals langsam, der Mangel an Hausärztinnen und Hausärzten nimmt zu: Die ländlichen Regionen in unserem Land stehen vor unterschiedlichen Herausforderungen – aber auch Chancen. Denn viele Menschen und Unternehmen versuchen mit kreativen Lösungsansätzen, die Situation vor Ort zu verbessern und Dörfer und Kommunen noch lebenswerter zu machen.
Wibke Brems und Verena Schäffer, Vorsitzende der GRÜNEN Landtagsfraktion, sind unterwegs in ländlichen Regionen in NRW, um mit den Menschen vor Ort ins Gespräch zu kommen, sich über ihre Wünsche und Erfahrungen sowie Konzepte und Ideen auszutauschen. Denn wir wollen den ländlichen Raum stärken. Wir wollen lebendige Dörfer und Kommunen, starken gesellschaftlichen Zusammenhalt und modernes Arbeiten ermöglichen. Unser Ziel sind gleichwertige Lebensverhältnisse in ganz Nordrhein-Westfalen, in der Stadt wie auf dem Land.
Auftakt ihrer Land.Grün.Zukunft-Tour war an diesem Mittwoch in Ostwestfalen-Lippe. Hier besuchten Wibke Brems und Verena Schäffer das Telemedizinzentrum in Bad Oeynhausen, das Projekt „Löhne umsteigen. Der Bahnhof“ und in Bünde den Bio-Unverpacktladen Tante Else mit der Lastenradverleihstation milla.bike, eine Initiative des VCD Minden-Lübbecke Herford.
Wibke Brems: „Die bisherigen Termine haben schon gezeigt, wie vielfältig, lebendig und innovativ der ländliche Raum ist. Täglich arbeiten hier viele engagierte Menschen an der Zukunft des ländlichen Raumes. Im Herz- und Diabeteszentrum (HDZ) in Bad Oeynhausen wird bereits seit 20 Jahren mit Telemedizin gearbeitet, vor allem bei der Nachsorge von Menschen mit Herzinsuffizienz. Zudem arbeitet das HDZ beim Virtuellen Krankenhaus NRW mit, wo fachliche Konsultationen unter Ärztinnen und Ärzten ortsunabhängig und zeitnah im Sinne der Patientinnen und Patienten erfolgen können. Die telemedizinische Erfahrung des HDZ gibt wichtige Impulse für den Ausbau der Telemedizin gerade im ländlichen Raum. Die Telemedizin kann insbesondere in Zeiten eines starken Fachkräftemangels eine wichtige Rolle spielen, um die Versorgung zu verbessern.“
Verena Schäffer: „Orte der Begegnung sind unabhängig von der Größe unserer Städte und Gemeinden essentiell für unser Zusammenleben. Ich bin beeindruckt vom ehrenamtlichen Engagement des Vereins ‚Löhne umsteigen. Der Bahnhof e.V.‘ Die Ehrenamtlichen haben aus dem verwahrlosten Bahnhofsgebäude in Löhne einen Dritten Ort gestaltet – einen Ort, an dem sich Menschen gerne aufhalten und treffen können, wo Kinderbücher der Stadtbibliothek ausliegen und diverse Kulturangebote das Leben in Löhne bereichern. Auch beim Unverpacktladen und Lastenradverleih in Bünde spielt Ehrenamt eine große Rolle. Sowohl der Wunsch nach biologischer und regionaler Ernährung wie auch der Wunsch nach einer Alternative zum Auto zeigt, dass diese Themen keine Großstadtthemen sind, sondern überall im Land Menschen bewegen. Für eine echte Mobilitätswende im ländlichen Raum stehen wir allerdings noch vor großen Herausforderungen, die wir anpacken werden.“
Am heutigen zweiten Tag der Tour besuchen Wibke Brems und Verena Schäffer das mittelständische Unternehmen Kleeschulte Erden in Rüthen, den Verein Bilsteintal e.V., der sich in Warstein für den Erhalt des Naturerlebnis Bilsteintal engagiert, sowie das StadtLABOR in Soest, in dem gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern Fragen der digitalen Stadtentwicklung und neue Arbeitsformen diskutiert werden.