Per Divestment ins postfossile Zeitalter

Wibke Brems zum Kohleausstieg der Allianz

Portrait Wibke Brems 5-23

Mit Blick auf den Klimaschutz werde man zukünftig keine Kohlegeschäfte mehr finanzieren, erklärte der Chefinvestor des Konzerns, Andreas Gruber. Insgesamt geht es um ein Volumen von etwa vier Milliarden Euro. Gleichzeitig kündigte die Allianz an, ihre Geldanlagen in Windenergie von bisher zwei Milliarden Euro auf vier Milliarden Euro zu verdoppeln.
Die Entscheidung der Allianz ist ein wichtiges Signal, besonders für das Industrie- und Kohleland NRW. Das Unternehmen ist dabei nicht alleine. Viele große internationale Unternehmen, Pensionsfonds und Stiftungen erkennen, dass Investitionen in die Kohle keine Zukunft mehr haben, sondern immer mehr zum Risiko werden. Zurückzuführen sind solche Entscheidungen auch auf den Druck von Divestment-AktivistInnen, der seit Jahren stetig zunimmt. Sie argumentieren mit  betriebswirtschaftlicher Logik, um den Ausstieg aus Kohle und Öl zu beschleunigen: Investition lohnen sich nicht, wenn sie zu hohe Risiken bergen, oder wenn das Kapital an anderer Stelle dringender benötigt wird.
Aus dieser Sicht völlig unverständlich sind aktuelle Überlegungen des in NRW ansässigen STEAG-Konzerns, die ostdeutsche Braunkohle-Sparte von Vattenfall zu übernehmen. Die Versicherungen, Pensionsfonds, Banken und Großunternehmen in NRW müssen stattdessen dem Beispiel der Allianz folgen: Statt in verlustbringende Kohle, sollten sie in die Systeme der Zukunft im Bereich der Erneuerbaren Energien, in Effizienztechnologien und in nachhaltige Mobilität investieren. Investitionen müssen zukunftsfähig sein.