Sigrid Beer: „Wir haben eine Vielfalt der sportlichen Landschaft“

Antrag der CDU zu Bundesjugendspielen

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Sigrid Beer (GRÜNE): Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Lieber Kollege Müller, das Wichtigste in Ihrem Beitrag war mir Ihr Hinweis, dass uns doch allen daran gelegen sein muss, Freude am Sport und Freude an der Bewegung zu wecken, weil wir da in der Tat eine Herausforderung haben. Viele Kinder erfahren das nämlich nicht mehr und haben auch motorische Schwierigkeiten. Deswegen müssen wir von der Kita an über die Schule breit dafür werben und Kinder zum Sport und zur Bewegung führen.
Es kann jetzt aber nicht darum gehen, dass sich das Schulministerium eine Siegerurkunde für das Auszählen von Bundesjugendspielen verdient. Es liegt in der Tat auch in der Entscheidung der Schulkonferenzen, wo sie das einbetten und wie sie das machen.
In Nordrhein-Westfalen besteht auch kein Grund, zu glauben, dass die Bundesjugendspiele gefährdet seien. Ganz im Gegenteil: Nordrhein-Westfalen unterstützt den jährlichen Aufruf des Kuratoriums für die Bundesjugendspiele zur Durchführung von Bundesjugendspielen. Außerdem gibt es verbindliche Rahmenvorgaben für den Schulsport, die gerade auch auf die Bedeutung von Schulsportwettkämpfen hinweisen. Ferner wird in den Lehrplänen aller Schulformen – das werden Sie auch wissen – auf die pädagogischen Möglichkeiten und den individuellen Wert von Schulsportwettkämpfen hingewiesen.
Dazu gehört aber natürlich auch, dass bei der Durchführung von Bundesjugendspielen – wie bei allen sportlichen Veranstaltungen – Kinder und Jugendliche nicht vorgeführt werden, dass Fair Play eingeübt wird und dass das Ganze in ein pädagogisches Konzept eingebettet ist.
Wenn sich Schulen heute dafür entscheiden, andere Formen von Schulsportfesten mit Mannschaftswettkämpfen und anderen Sportangeboten durchzuführen, dann ist das auch ein wichtiges Beispiel. Es sind eben nicht nur die Bundesjugendspiele, sondern die vielfältigen Aktivitäten, auf die wir verweisen können. Dort entscheiden sich Schulen dafür, das pädagogische Konzept entsprechend anzulegen.
Insofern möchte ich in Bezug auf die Petition, die ja viel mediale Aufmerksamkeit erregt hat, auch noch einmal darauf hinweisen, dass es ein breit gefächertes Angebot gibt und dass die Schulen das Ganze pädagogisch miteinander entsprechend anlegen müssen.
Hier will ich auf ein Projekt verweisen, das es nicht nur in Paderborn gibt, das da aber eine sehr lange Tradition hat und das ich für einen guten Ansatz und zielführend halte, nämlich die Vielseitigkeitssichtungen, die wir in Paderborn seit langer Zeit durchführen. Dabei sind alle Kinder in der dritten Grundschulklasse eingeschlossen. In diesem Rahmen gibt man auch ganz gezielte Hinweise.
Die leistungsstarken Sportlerinnen werden noch einmal ganz speziell auf den Vereinssport hingewiesen, um zu Spitzensportförderung zu kommen.
Rund 60 % der Kinder erhalten noch einmal spezielle Informationsmaterialien über das Angebot der Sportvereine im Breitensportbereich.
Auch die Kinder, bei denen man sagt, dass sie Unterstützung benötigen, bei denen also kompensatorische Sportförderung stattfinden muss, bekommen individuelle Angebote, um an Vereinssport herangeführt zu werden und vor allen Dingen Spaß und Freude an der Bewegung und am Sport zu entwickeln.
Ich glaube, dass wir mit diesem breit gefächerten Angebot, das wir haben, auch in Kooperation mit dem Landessportbund und starker Unterstützung durch den Landessportbund, auf der richtigen Fährte sind. Ich denke, dass das in den Ausschüssen, sowohl im Sportausschuss als auch im Schulausschuss, noch einmal herausgearbeitet werden kann.
Die Bundesjugendspiele sind nicht in Gefahr. Wir haben eine Vielfalt der sportlichen Landschaft. Das Land unterstützt all dieses. Von daher können wir das gemeinsam als Unterstützung all dieser Bemühungen nehmen. Wenn der Appell dabei herauskommt, dann ist das richtig. Aber wir sollten auch keine falschen Signale setzen. – Danke schön.
(Beifall von den GRÜNEN und der SPD)

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