Oliver Keymis: „Die Arbeit, die sie machen, ist riesig“

Antrag der Fraktionen von CDU und FDP zur Kulturförderiung

Oliver Keymis (GRÜNE): Vielen Dank. – Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen! Die Zeit, die Herr Bialas überzogen hat, kann ich ja wieder reinholen. Ich kann es relativ kurz machen.
Der Antrag ist gut und richtig. Er kommt faktisch zu spät, wir hätten uns viel eher mal darum kümmern müssen. Das zeigt auch auf mich zurück wie auf Sie alle. Wir hätten das viel eher in den Blick nehmen müssen.
Ich komme deshalb darauf, weil ich in frühster Jugend selbst mal Mitglied in der Rheinischen Arbeitsgemeinschaft Spiel und Theater war und da gewirkt habe.
(Jochen Ott [SPD]: Das merken wir bis heute!)
Insofern ist mir das noch gut in Erinnerung, auch wenn ich inzwischen schon älter geworden bin und mich richtig lange erinnern muss. Aber ich weiß es noch.
(Jochen Ott [SPD]: Gelernt ist gelernt!)
Da muss ich, ehrlich gesagt, auch ein bisschen grinsen. Der Kollege Deutsch hat eben von Elspe erzählt. Das finde ich auch sehr schön. Ich habe in meinem früheren Leben in Elspe mal eine Theateraufzeichnung betreuen dürfen und erinnere mich noch gut daran. Da kamen diese kleinen Sony-Kameras auf. Die haben wir dem Winnetou ans Bein gebunden und den Ritt gefilmt, während er den Einsatz hatte.
(Zuruf von Gabriele Walger-Demolsky [AfD])
–  Doch, das war Ende der 80er Jahre, als diese kleinen Kameras aufkamen. Ich erinnere mich gut daran. Es war ein tolles Abenteuer. Das hat damals sogar eine tolle Quote gegeben. Das haben viele Leute geguckt. Das war übrigens wieder der öffentlich-rechtliche Rundfunk, der für die Menschen wirklich etwas leistet. – Das für die Ecke rechts von mir.
Hier kann man sagen: Amateurtheater, Spieltheater, die Freilichtbühnen leisten da wirklich entscheidende Arbeit, und zwar eine schön niedrigschwellige. Da gehen auch Leute hin, die nicht gleich den großen Theaterabend wollen, weil sie es vielleicht nicht verstehen oder manchmal zu kompliziert finden, weil man da so eng sitzt und jemand hustet.
Draußen husten ist nicht so ansteckend. Deshalb ist das in jedem Fall eine Kunstform, die wir besonders im Blick haben müssen. Deshalb bekommen Sie, Frau Ministerin, den Auftrag von uns – wir stimmen auch zu –, der lautet: Machen Sie ein Konzept!
Ich finde es völlig richtig – das haben Herr Deutsch und Herr Bialas noch einmal angesprochen –, dass wir gucken, wie wir spontan dafür sorgen können, dass diese Bühnen im nächsten Jahr wieder spielen können. Im Rahmen des Hilfepaktes, an dem noch gearbeitet wird, wie wir in der letzten Kulturausschusssitzung von der Ministerin erfahren haben, wird man auch diesen Bereich berücksichtigen müssen. Insofern kommt das zusammen.
Es sind auch, glaube ich, auch keine riesigen Gelder. Aber die Arbeit, die sie machen, ist riesig. – Vielen Dank.
Wir stimmen zu. Das war ein schöner Antrag. – Danke schön. (Beifall von den GRÜNEN und der CDU)