Monika Düker: „Die Notfallversorgung muss über die bestehenden ambulanten und stationären Sektoren hinweg koordiniert und verantwortet werden“

Antrag der "AfD"-Fraktion zur medizinischen Notfallversorgung

Monika Düker (GRÜNE): Frau Präsidentin! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Aufgabe der Politik ist es, eine bedarfsgerechte medizinische Notfallversorgung sicherzustellen und dafür alle relevanten Akteure, die Versorgungsstellen, so zu steuern und das Angebot der Notfallversorgung so auszugestalten, dass es den Versorgungsnotwendigkeiten der Patientinnen und Patienten entspricht.
Auch wir Grüne sehen hier, was die Strukturen der medizinischen Notfallversorgung angeht, vorsichtig gesagt, Optimierungsbedarf.
Zentraler Baustein einer Reform muss daher für uns sein, einen verständlichen Behandlungspfad für Patientinnen und Patienten, die Hilfe suchen, zu schaffen. Dazu gehört eine einheitliche Notrufnummer und Leitstelle, die rund um die Uhr Beratung anbietet und die Betroffenen weitervermittelt. Dazu gehören ebenso zentrale Standorte von Notfallpraxen an Kliniken mit einem gemeinsamen Tresen, an dem Patientinnen und Patienten ein für sie medizinisch gebotenes Versorgungsangebot erhalten.
Es muss auch Ziel einer Reform sein, Patientinnen und Patienten die für sie sinnvolle und qualitativ hochwertige medizinische Hilfe zu ermöglichen. Dafür muss die Notfallversorgung über die bestehenden ambulanten und stationären Sektoren hinweg koordiniert und verantwortet werden.
Zudem müssen Bürgerinnen und Bürger besser als bisher über medizinische Hilfsangebote in ihrer Nähe informiert werden. Und tatsächlich: Als ich mich mit diesem Antrag und diesem Thema beschäftigt habe, Frau Schneider, fiel mir auf, dass diese Notfallnummer mir persönlich auch nicht bekannt war. Insofern glaube ich, dass es hier enormen Nachholbedarf gibt.
Wir sehen auch – das kann ich aus eigener Anschauung leider nur bestätigen –, dass zwischen dem ärztlichen Notdienst mit dieser Nummer, die nicht unbedingt jedem bekannt ist, und dem Rettungsdienst, der anschließend kommt, eine Lücke klafft und nicht überall in den Städten – wie zum Beispiel in meiner Heimatstadt Düsseldorf mit dem Evangelischen Krankenhaus und zentralen Notfallpraxen – rund um die Uhr Notfallpraxen zur Verfügung stehen, die diese Lücke füllen können. Das ist flächendeckend nicht unbedingt der Fall.
Das heißt: In dieser Kette der Versorgung mit Notfallmedizin sehen auch wir durchaus Lücken. Auch wir sehen die Bundesregierung hier gefordert, Lücken zu schließen,
(Beifall von den GRÜNEN)
um eine bedarfsgerechte Versorgung sicherzustellen. Wir werden uns einer sachgerechten Diskussion über die besten Wege dahin sicherlich nicht verstellen. – Danke schön.
(Beifall von den GRÜNEN – Norwich Rüße [GRÜNE]: Ganz hervorragend!)

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