Martin-Sebastian Abel: „Wir können stolz auf das sein, was hier in NRW von der Industrie läuft, aber auch auf die Förderkulisse“

Antrag der Piraten zur Game Development Branche

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Martin-Sebastian Abel (GRÜNE): Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Nordrhein-Westfalen ist ein wichtiger Standort für die Gamesbranche. 25 % der deutschen Unternehmen in diesem Bereich haben hier ihren Sitz, mittlerweile über 200 Firmen. Auch Weltmarktführer der Branche sind mit Niederlassungen in Nordrhein‑Westfalen vertreten.
Ein Blick in die Marktdaten des Bundesverbandes Interaktive Unterhaltungssoftware zeigt die großen wirtschaftlichen Dimensionen. Wir haben es bei Spielen für Computer, Konsolen, Smartphones im ersten Halbjahr 2015 mit Umsatzsteigerungen von 3 % und einem Aufwuchs auf 534 Millionen € zu tun. Der Branchenverband geht davon aus, dass die Vorjahreszahlen mit immerhin 11 % Wachstum noch übertroffen werden. Also ein wichtiges Thema, und in diesem Beträgen sind noch nicht einmal die ganzen Umsätze mit den nichtmateriellen, also den virtuellen, Gütern enthalten.
(Beifall von den GRÜNEN)
Games sind also Entwicklungsfaktor für die gesamt IT-Wirtschaft, und gerade kleine und innovative Start-ups brauchen Unterstützung. Wir können stolz auf das sein, was hier in NRW von der Industrie läuft, aber auch auf die Förderkulisse.
Um das weiterzuführen, haben wir im Haushalt 2016 den Bereich Games noch zusätzlich gestärkt. Im Einzelplan 2 wurden 250.000 € zusätzlich für die Förderung der Computerspielbranche zur Verfügung gestellt. Und auch im Wissenschaftsbereich gibt es wichtige Standortentscheidungen. Ich habe vor wenigen Wochen mit Kollegin Dr. Seidl das neue Game Lab an der FH Köln besichtigt. Man kann nur sagen, aus Nordrhein-Westfalen kommen schon jetzt und wohl auch in Zukunft viele Talente her. Wir sind Talentschmiede und gut vernetzt in der Welt – ein wichtiger Standortfaktor.
(Beifall von den GRÜNEN)
Meine Damen und Herren, den wesentlichen Anteil an der Anschubfinanzierung machen in Deutschland immer noch private Geldgeber aus; das muss man betonen. Als Düsseldorfer Abgeordneter fand ich es schon bemerkenswert, dass Großkonzerne wie zum Beispiel die Metro mit ihrem Accelerator-Programm mehrere Hundert Start-ups nicht nur kontaktiert, sondern regelmäßig zu Wettbewerben einlädt, die Besten prämiert und dann fördert. Das ist auch eine wichtige Säule, die nicht zu kurz kommen darf.
Meine Damen und Herren, all das macht der Antrag der Piratenfraktion nicht zum Thema. Sie glauben, dass dieses Thema in einer Studie umfassend beleuchtet werden könnte.
Sie sagen, es gibt nicht genügend Datenmaterial. Es gab zu dem Thema schon eine Anhörung, an der ich als stellvertretendes Mitglied des Kultur- und Medienausschusses teilgenommen habe. Wir müssen sagen, das ist nicht zielführend. Deswegen werden wir Ihren Antrag ablehnen.
Auch ich möchte Ihnen eine gute und erholsame Sommerpause wünschen. Ich möchte mich an dieser Stelle aber auch bei den ganzen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Häuser und des Landtages bedanken, da wir Ihre Arbeit sehr wertschätzen. Ich wünsche Ihnen allen eine erholsame Sommerpause. – Vielen Dank.
(Beifall von den GRÜNEN und der SPD)