Lena Zingsheim-Zobel: „Die Grundschule ist die Grundsteinlegung für mehr Gerechtigkeit im Schulwesen“

Zum Antrag der SPD-Fraktion zu Familiengrundschulzentren

Portrait Lena Zingsheim-Zobel

Lena Zingsheim-Zobel (GRÜNE): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen der demokratischen Fraktionen! Sehr geehrte Damen und Herren! Gerade Grundschulen sind ein Ort der vielfältigen Begegnungen; denn sie dienen mehr und mehr als Gemeinschaftsschulen. Das haben wir gerade schon häufig gehört. Aber es ist aufgrund der Wichtigkeit doch noch einmal zu betonen.

Damit ist die Grundschule die Grundsteinlegung für mehr Gerechtigkeit im Schulwesen. Denn die Grundschule ist die inklusivste Schulform, die wir in Nordrhein-Westfalen haben. Hier lernen Menschen fern ihrer Herkunft, Behinderung, Hautfarbe oder Familienkonstellation, und sie tun dies miteinander.

Der Anspruch an Grundschulen, ein Ort des Gemeinsamen Lernens zu sein, steigt in Zeiten, in denen die Schüler*innenschaft immer heterogener wird und die Lebensrealitäten zunehmend diverser werden. Die Forderungen an eine moderne Grundschule sind damit klar: Sie soll der zunehmenden Heterogenität und Diversität gerecht werden und allen Schülerinnen und Schülern einen möglichst chancengleichen Start in das Schulleben ermöglichen.

Ich denke, dass in der Debatte auch gerade deutlich wurde, dass wir uns dieser Aufgabe bewusst sind und dass wir gemeinsam schauen müssen, wie wir diesen Auftrag politisch unterstützen können. Dafür kann allerdings nicht nur Schule als Lernort angepasst werden, sondern die gesamte Lebenswelt der Kinder muss in den Fokus gerückt werden; denn auch bzw. vor allem das außerschulische Leben beeinflusst, welche Chance Kinder im Bildungssystem haben.

Dafür braucht es Familiengrundschulzentren; das ist völlig korrekt. Meine Vorredner*innen haben dies auch bereits klar zum Ausdruck gebracht. Grundschulen werden so zu einem Ort der Begegnung und der individuellen ganzheitlichen Beratung für unterschiedlichste Menschen. Kinder und ihre Familien erfahren Akzeptanz durch das Familiengrundschulzentrum als Knotenpunkt sozialräumlicher Zusammenkunft und Unterstützung in nahezu allen Lebensbereichen.

Natürlich muss bei der Realisierung dann kommunal geschaut werden, welche Kooperationspartnerschaften zur Verfügung stehen und welche Bedarfe und Voraussetzungen gegeben sind, liebe SPD. So steht eben nicht nur das Schulkind im Fokus, sondern das Kind als Mensch mit all seinen Stärken und Herausforderungen – und dann auch die Familie als im wünschenswerten Fall guter Lebensort, in dem die Kinder Halt und Kraft bekommen. Wenn sie es nicht bekommen, wenn Eltern Unterstützung brauchen oder wenn besondere Lebenslagen auftreten, dann verfügen Familiengrundschulzentren über die vernetzten Strukturen, die es möglich machen, Hilfe zu bündeln.

Als schwarz-grüne Koalition sind wir uns daher einig, dass wir die Familiengrundschulzentren ausbauen müssen und in die Fläche bringen wollen.

Ich freue mich deshalb umso mehr darüber, dass hier unter den Demokratinnen und Demokraten Einigkeit herrscht, und freue mich auf die weitere Debatte im Ausschuss. – Vielen Dank.

(Beifall von den GRÜNEN und der CDU)

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