İlayda Bostancıeri: „Ich möchte die antragstellende Fraktion auch nicht mit zu vielen Fakten überfordern“

Zum Antrag der "AfD"-Fraktion zu "Genderschreibweisen"

Portrait Ilayda Bostancieri_klein

İlayda Bostancıeri (GRÜNE): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleg*innen der demokratischen Fraktionen! Ich könnte jetzt lange über Studien sprechen, die zeigen, dass Kinder fast ausschließlich Männer malen, wenn sie Ärzte malen sollen, das Geschlechterverhältnis aber deutlich ausgewogener ist, wenn die Aufgabe lautet, Ärzt*innen zu malen. Ich könnte ausführen, dass es mehr als zwei Geschlechter gibt und diese Tatsache vom Bundesverfassungsgericht bestätigt ist.

(Sven Werner Tritschler [AfD]: Dann muss es ja stimmen!)

Das gilt für soziale Geschlechter, das gilt aber auch für das biologische Geschlecht. Vergessen Sie nicht, dass es auch intergeschlechtliche Menschen gibt. Punkt.

Ich könnte Ihnen auch einen Vortrag darüber halten, dass alle, die schreiben und sprechen, gendern, weil unsere Sprache eben nicht geschlechterneutral ist. Aber ich möchte die antragstellende Fraktion auch nicht mit zu vielen Fakten überfordern

(Heiterkeit von der SPD)

und dieser Debatte, ehrlich gesagt, auch nicht mehr Zeit schenken, als sie verdient hat. Es ist offensichtlich, dass es sich hier um eine Stellvertreter*innendebatte handelt. Wenn Sie neben nichtbinären Menschen auch Frauen hassen

(Zuruf von Dr. Christian Blex [AfD])

und uns aus dem öffentlichen Raum verdrängen wollen, dann sagen Sie es doch einfach und bringen hier nicht so einen Stuss ins Plenum.

(Beifall von den GRÜNEN und der SPD)

Jedenfalls lassen weder wir noch die Schüler*innen in NRW noch die Studierenden uns von der AfD vorschreiben, wie wir zu sprechen oder nicht zu sprechen bzw. zu schreiben oder nicht zu schreiben hätten. Den Antrag lehnen wir selbstverständlich ab. – Vielen Dank.

(Beifall von den GRÜNEN und der SPD)

Mehr zum Thema

Frauen, Queer