Hedwig Tarner: „Wir priorisieren die Unterstützung für Kinder und Jugendliche sowie deren Bildung“

Zum Haushaltsplan 2024 - zweite Lesung, Einzelplan Sport

Portrait Hedwig Tarner

Hedwig Tarner (GRÜNE): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Natürlich würde ich gerne hier stehen und Ihnen eine Fülle von Maßnahmen vorstellen, die den Sport weiter voranbringt. Im Gegensatz zu Ihnen, meine lieben Kolleginnen und Kollegen der Opposition, bieten wir aber eine Deckung für die Ausgaben an.

Die öffentlichen Haushalte – von der Bundesebene bis hin zu den kommunalen Ebenen – ächzen unter den vielfältigen Herausforderungen und Aufgaben. Wir sind im Sport aufgrund der Parallelität der Krisen und Herausforderungen in vielen Bereichen betroffen, und ich möchte Ihnen zwei Beispiele nennen.

Erstens: die Energiekrise. Jahrelang wurde in die energetische Sanierung von Sportanlagen ungenügend investiert. Die Folgen spüren viele Vereine durch die hohen Energiekosten. Dafür erhielten sie eine Unterstützung, und zahlreiche Insolvenzen wurden verhindert.

Zweitens. Eine weitere Herausforderung mit verschiedenen Facetten ist der demografische Wandel. Welche Auswirkungen erwarten uns? Gibt es mehr Ehrenamtliche, wenn die Babyboomer in Rente sind? Gibt es weniger Trainerinnen und mehr Breitensportlerinnen? Wir werden diese Entwicklung begleiten und versuchen, das Beste zu erreichen.

Es gibt jedoch keine einfachen und schnellen Lösungen. Das wäre schön, aber das ist nicht machbar.

Wir Grüne wollen mit unserer Politik Veränderungen gestalten und damit eine lebenswerte Zukunft für kommende Generationen möglich machen. Wir haben in dieser schwierigen Haushaltslage deshalb entschieden, Schwerpunkte zu setzen.

Wir priorisieren die Unterstützung für Kinder und Jugendliche sowie deren Bildung. Das heißt aber auch, dass die anderen Ressorts bereit sind, diese Aufgabenbereiche mitzufinanzieren, weil wir ein Team sind und nur gemeinsam gewinnen.

(Beifall von den GRÜNEN und der CDU)

Das Sportland NRW überzeugt, denn nahezu ein Drittel der Menschen in Nordrhein-Westfalen ist in Sportvereinen organisiert, und noch mehr Personen halten sich individuell fit. Jenseits der rein körperlichen Betätigung trägt der Sport erheblich zu unserer mentalen Gesundheit bei, indem er Stress reduziert und das Sozialleben fördert. Es ist evident, dass der Sport einen ganzheitlichen Beitrag zur menschlichen Entwicklung leistet.

Sport ist auch 2024 von großer Bedeutung für unsere Gesellschaft: Bewegung, Gesundheit, miteinander Wohlfühlen und auch Wettkämpfe. Dafür bedarf es Trainerinnen, Sportanlagen, Wettkämpfe und Sportvereine. Nach Corona ist es uns wichtig, die Menschen, insbesondere die Kinder, wieder in Bewegung zu bringen. Deshalb ist es für uns ein Herzensanliegen, die Förderung für die Übungsleiterinnen und Trainingsleiterinnen fortzusetzen – und sei es über die Destinatärmittel.

Liebe SPD und liebe FDP, als Opposition ist es leicht, mehr für den Sporthaushalt zu fordern. Sie kommen mir aber vor wie die Millionen von Bundestrainern der Nationalmannschaft.

(Beifall von den GRÜNEN – Christof Rasche [FDP]: 0,01 % des Haushalts!)

– Ja, der Sportanteil ist ein geringer Anteil.

Wir als Land Nordrhein-Westfalen und die schwarz-grüne Regierungskoalition wollen einen ganzheitlichen Beitrag zur Entwicklung des Sports leisten, damit wir uns auch in Zukunft zu Recht als Sportland NRW bezeichnen können. Mit aller Kraft haben wir uns für möglichst gute Bedingungen für den Sport eingesetzt.

Insbesondere liegt mir und uns die Förderung des Ehrenamtes am Herzen, denn ohne die vielen ehrenamtlichen Menschen hätte der Sport ein viel kommerzielleres Gesicht. Liebe ehrenamtlich Tätige, danke, Sie sind ein wichtiger Baustein unseres Gemeinwesens.

(Beifall von den GRÜNEN und der CDU)

Obwohl es uns bewusst ist, dass der Haushalt 2024 lange nicht alle unsere Sportwünsche erfüllt, sehen wir darin trotzdem den richtigen Weg, möglichst viel von den wichtigen Dingen zu erfüllen. Wir stehen hinter dem Haushalt.

(Beifall von den GRÜNEN und der CDU)

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