Hedwig Tarner: „Diskriminierung, Respektlosigkeit, Rassismus und Gewalt haben im Sport nichts verloren“

Zum Antrag der "AfD"-Fraktion zum Amateurfußball

Portrait Hedwig Tarner

Hedwig Tarner (GRÜNE): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Liebe Kolleg*innen! Der vorliegende Antrag ist wie viele Anträge der AfD laut, schreiend und die Realität verzerrend. Sport, insbesondere Fußball, gehört zum Kitt unserer Gesellschaft. Die Würdigung des Ehrenamtes haben meine beiden Vorrednerinnen und ‑redner gut vorgenommen; dem kann ich mich nur anschließen.

Auf dem Feld und auf den Zuschauerrängen stehen Menschen zusammen, die Fußball praktizieren und sich dafür interessieren. Sie bilden eine bunte Mischung aus allen Gruppen unserer Gesellschaft. So soll es auch bleiben.

Ein Teil der Zuschauer aber – hier kann ich sicher einfach nur die männliche Form wählen – kommt nicht wegen des Spiels, sondern um Krawall zu machen.

(Beifall von den GRÜNEN)

Die Berichterstattung über die Gewalt im Amateurfußball nimmt zu. Hinsehen ist notwendig. Wissen macht klug. Die Gewalt wirkt sich auch auf alle dort ehrenamtlich tätigen Personen aus. Es engagieren sich immer weniger Menschen als Trainer*innen, und bei den Unparteiischen besteht ein eklatanter Personalmangel.

Dies müssen wir angehen. Diskriminierung, Respektlosigkeit, Rassismus und Gewalt haben im Sport nichts verloren.

Wir verurteilen diese Gewalt. Sie raubt den Spaß am Sport und verstört die Menschen.

Das Problem ist der Landesregierung bekannt. Im Juli wurde mit der Meldestelle für Diskriminierung im Fußball darauf reagiert und eine erste Maßnahme ins Leben gerufen. Wir, die Grünen und die CDU, haben vereinbart, dass die Maßnahme „Szenekundige Beamte“ reformiert und zur Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze weiterentwickelt wird.

Höhere Strafen sind nicht die Lösung. In Zusammenarbeit mit dem Landessportbund und den Sportvereinen müssen Maßnahmen entwickelt und bestehende Programme weiterentwickelt werden, die die Menschen auf dem Spielfeld und am Spielfeldrand sensibilisieren.

Die Sportvereine sind hier auch in der Verantwortung, da sie nahe an den Menschen sind und nachhaltig wirken können.

Wir stimmen der Überweisung in den Ausschuss zu und freuen uns auf die Beratung.

(Beifall von den GRÜNEN und der CDU)

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