Hedwig Tarner: „Alle Kinder sollen sich sicher im Wasser bewegen können“

Zum Antrag der SPD-Fraktion zur "Schwimmsaison 2023"

Portrait Hedwig Tarner

Hedwig Tarner (GRÜNE): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Danke an die SPD, dass Sie diesen Antrag gestellt haben.

(Beifall von Thorsten Klute [SPD])

Es ist wohltuend, sich an Tagen wie heute, wo wir im Plenum ohne Klimaanlage sitzen, wenigstens über ein kühlendes Thema zu unterhalten und über erfrischende Schwimmbäder zu reden.

Schwimmen kann lebenswichtig sein und gehört zu einer wichtigen Fähigkeit im Leben. Schwimmen fördert die Gesundheit, schont die Gelenke und stärkt das Herz-Kreislauf-System. Ich weiß nicht, wann Sie das letzte Mal im Schwimmbad waren, hoffe aber, dass Sie die Wohltaten der Schwimmbäder genießen.

(Kirsten Stich [SPD]: Wenn sie offen haben!)

Für andere ist es einfach nur schön, im Wasser zu sein. Es steigert die Lebensfreude. Ein Besuch im Freibad ist etwas Besonderes, oft nahe vor der Haustür. So wird auch dort Gemeinschaft gelebt.

Unser Anspruch und unser Handeln als schwarz-grüne Zukunftskoalition ist es, Schwimmen möglichst vielen Menschen zu ermöglichen. Von klein auf sollte Kindern die Freude am Wasser vermittelt werden – auch durch so profane Dinge wie Babyschwimmen, Badewanne oder Dusche.

Uns ist wie auch Ihnen der Bedarf an Investitionen sehr wohl bewusst. Viele Schwimmbäder sind in die Jahre gekommen. Da gibt es zwei Möglichkeiten: Ein Weg ist, die Sanierungskosten und die Kosten des Betriebes zu decken, der andere ist, das Bad aufzugeben.

Ich komme aus Warendorf. Dank eines regen Trägervereins wurde das Freibad dort modernisiert. Es wird mithilfe von Ehrenamtlichen betrieben. Das Konzept ging und geht auf. Bei gutem Wetter ist das Bad ein Magnet für Kinder und Erwachsene. Doch eine so gute Lösung gibt es nicht in jedem Ort.

Nun zu Ihren Forderungen. Wir sind bestrebt, das Programm „Moderne Sportstätte“ fortzuführen und dabei einen Fokus auf die Bäderstruktur zu legen, denn die Kommunen benötigen die finanzielle Unterstützung von Bundes- und Landesseite. Dafür müssen aber die notwendigen Finanzmittel zur Verfügung stehen. Wenn wir schon beim Wasser sind: Die Gießkannen sind nicht voll.

Wir schauen uns die verfügbaren Wasserflächen an. Da kann und sollte vor Ort doch einiges geschehen. Es gibt Kreise, die die Nutzung der Wasserflächen für ihre Kommunen koordinieren. Da werden Hotel- oder Kurbäder in die Planung einbezogen. So kann es möglich gemacht werden, den Kindern, die eigentlich in den letzten Jahren hätten schwimmen lernen sollen, wegen Corona aber nicht die Möglichkeit hatten, Kurse anzubieten.

Wir haben die Schwimmcontainer auf den Weg gebracht, denn kleine mobile Einheiten können dort, wo sie benötigt werden, eingesetzt werden. Wassergewöhnung und die ersten Schwimmzüge können dort erlernt werden.

Wir haben die Übungsleiter-Offensive gestartet. Die Ausbildungsgebühren für neue ehrenamtliche Kräfte werden mit jeweils 500 Euro gefördert. Damit wird es mehr Fachkräfte im Bereich „Schwimmen“ geben. Die Vereine können ihr Personal qualifizieren und dadurch die Mitarbeit in den Vereinen attraktiver gestalten.

Wir zeigen mit dem Programm „Jedes Kind soll schwimmen lernen – Aktionsplan Schwimmen“, dass Schwimmen einen hohen Stellenwert hat. Alle Kinder sollen sich sicher im Wasser bewegen können.

Wir haben gemeinsam mit dem Landessportbund in den Zielvereinbarungen verankert, dass jeder Verein ein Konzept für die Sicherheit vor Übergriffen erarbeitet, denn die Kinder sollen in den Bädern auch vor Übergriffen jeder Art sicher sein.

Wie ich anfangs sagte, ist es wohltuend, heute über einen Antrag zu Schwimmbädern zu reden. Aber das, was Sie fordern, ist auf dem Weg. Der Antrag ist unnötig. Wir lehnen ihn ab.

(Beifall von den GRÜNEN und der CDU)

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