Daniela Schneckenburger: „Bauen mit Holz ist ein Beitrag zum Klimaschutz, ist ein Beitrag zur CO2-Vermeidung.“

Antrag von CDU und FDP zum Bauen mit Holz

Daniela Schneckenburger (GRÜNE): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! Herr Deppe, ich freue mich sehr, dass die CDU – das hörte sich an diesem Tag eine ganze Zeit lang anders an – den Klimaschutz und die CO2-Vermeidung als wichtiges Ziel der Landespolitik erkannt hat, jedenfalls dann, wenn es um das Bauen mit Holz geht. Das kann man nur ausdrücklich begrüßen.
In der Tat: Bauen mit Holz ist ein Beitrag zum Klimaschutz, ist ein Beitrag zur CO2-Vermeidung. Darum laufen Sie bei uns politisch auch offene Türen ein. SPD und Grüne haben in ihrem Koalitionsvertrag schon 2012 miteinander vereinbart, dass der Einsatz von Holz als Baustoff forciert und erleichtert werden soll. Es ist völlig richtig: Die Bauordnung in Nordrhein-Westfalen muss an dieser Stelle verändert werden. Die Musterbauordnung bietet erheblich mehr Spielräume für das Bauen mit Holz. Wir haben uns politisch dazu bekannt, die Veränderungen in diese Richtung mit vorzunehmen.
Insofern begrüße ich, dass Sie Ihren Antrag jetzt auch zur Beratung in den Ausschuss geben. Eine direkte Abstimmung, wie ursprünglich vorgesehen, wäre in der Sache kontraproduktiv gewesen, weil sie im Ergebnis nur darauf gezielt hätte, jetzt einen bestimmten Effekt zu erreichen und nicht in der Sache miteinander zu diskutieren.
Das Thema „Bauen mit Holz“ wird sich mit Sicherheit in der Novelle der Landesbauordnung wiederfinden. Da braucht es auch keinen Lobbyverband oder Wirtschaftsverband an der Stelle. Das wird sich schon deswegen dort wiederfinden, weil es das gemeinsame Interesse gibt, dem Bauen mit Holz einen größeren Stellenwert einzuräumen und insbesondere bei der Frage der Geschossigkeit zu dem aufzuschließen, was an anderer Stelle in der Bundesrepublik schon Standard ist.
Wir wissen, dass in den nächsten Jahren trotz des demografischen Wandels in Nordrhein-Westfalen vermehrt wird gebaut werden müssen, weil wir weiterhin einen Zuwachs an Haushalten haben werden und/oder weil Abriss und Umbau von abgängigen Gebäuden künftig zunehmen werden. Darum muss gerade an dieser Stelle der Baustoff Holz stärker in unseren Fokus rücken.
Es ist ein nachwachsender Rohstoff – Frau Philipp, Sie haben es richtig gesagt. In der Tat muss man da auch auf eine nachhaltige Bewirtschaftung achten. Aber das gilt natürlich grundsätzlich für die Wirtschaftsweise der Unternehmen insgesamt im Land, nicht nur in Nordrhein-Westfalen.
Über die technischen Einzelheiten sollten wir uns aber verständigen. Das tut man am besten, indem man eine gemeinsame Debatte im Ausschuss führt. Ich glaube, dass wir – auch das ist Ihnen meines Wissens bekannt – in unmittelbaren Zeiträumen mit dem Entwurf einer Novelle der Landesbauordnung zu rechnen haben. Sie wissen, dass es da um komplexe Themenfelder, um unterschiedliche Themenfelder geht, die im gemeinsamen Verfahren zusammengebunden werden.
Es wäre mit Sicherheit weder nachvollziehbar noch produktiv für die parlamentarische Arbeit, wenn man vorgezogen an dieser Stelle in eine Novelle gehen wollte. Das muss man mit der Novelle der Landesbauordnung insgesamt machen. Lassen Sie uns an dieser Stelle in ein gemeinsames ordentliches Verfahren gehen.
Wir sind jedenfalls froh, dass unser Wunsch, mehr Bauen mit Holz zu ermöglichen, auch bei Ihnen aufgenommen wird. In der Sache laufen Sie da offene Türen ein. Nichtsdestotrotz: Der sorgfältige Abwägungsprozess ist an dieser Stelle für die Novelle der Landesbauordnung insgesamt wichtig und richtig. Wir freuen uns insofern auf eine gemeinsame Debatte und die entsprechende Vorlage des Hauses. – Danke schön.
(Beifall von den GRÜNEN und der SPD)

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