Arndt Klocke: „Es geht um die Verwendung nachhaltiger Baustoffe“

Zum Antrag der Fraktionen von CDU und GRÜNEN im Landtag zur CO2-Reduktion in der Bau- und Wohnungswirtschaft

Der Antrag „Klimaneutrales Nordrhein-Westfalen: Auf dem Weg zur CO2-Reduktion in der Bau- und Wohnungswirtschaft“

Arndt Klocke (GRÜNE): Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Kollege Jochen Ritter hat alle wesentlichen Punkte angesprochen.

Ich weiß, dass dieser Hinweis ein schlechter Einstieg für eine Rede ist, sofern man noch Aufmerksamkeit haben möchte. Aber all das, was uns beschäftigt, war in der Rede von Herrn Ritter enthalten.

Wir zeigen durch diesen Antrag, dass CDU und Grüne zwei Dinge gut miteinander verbinden können, nämlich wirtschaftliche Innovation sowie Nachhaltigkeit und Umweltschutz.

Der Gebäudesektor ist mit Blick auf den Klimaschutz jahrelang vernachlässigt worden. Wir haben schon seit vielen Jahren intensive Debatten zur Energiewende und zum Kohleausstieg mit diversen Beschlüssen und Maßnahmen, die natürlich alle richtig und vernünftig sind, aber im Gebäudesektor fallen über 30 % des CO2-Ausstoßes an – ob beim Bau, im Bestand, wegen undichter Fenster etc.

Wir müssen im Gebäudesektor dringend mit zusätzlichen Maßnahmen zur CO2-Einsparung kommen. Eine Zahl in unserem Antrag veranschaulicht das eindrücklich: 20 Millionen Tonnen CO2 hat 2019 allein die Zementindustrie ausgestoßen.

Wir wollen den Antrag gleich in direkter Abstimmung verabschieden, gerne natürlich mit der Unterstützung weiterer Fraktionen, um Dinge direkt an den Start zu bringen. Es geht um die Verwendung nachhaltiger Baustoffe. Es geht darum, CO2-ärmeren Zement einzusetzen. Wir wollen die Beschaffungskriterien beim Bau und der Sanierung landeseigener Gebäude überprüfen und die modernen nachhaltigen Baustoffe einsetzen.

Es gibt in Nordrhein-Westfalen seit vielen Jahren das sogenannte Ökozentrum Hamm, wo schon vor 25 Jahren Pioniere am Start waren. Manfred Rauschen war in dieser Szene ein bisschen unterwegs und kennt Leute. Er hat schon vor 25 Jahren mit ökologischen Dämmstoffen etc. gearbeitet. Damals wurde immer gedacht: Wenn das mal eine Nische von 1 % für die Leute ist, die sowieso in den Bioladen gehen und damit ihr Dach dämmen können.

Heutzutage sind das Standards, die eingefordert werden. Bei den zahlreichen Baumaßnahmen, die in den nächsten Jahren anstehen – wir wissen, welchen Bedarf es auf dem Wohnungsmarkt gibt. Wir wissen, wie wichtig Sanierung und Neubau in den nächsten Jahren sein werden. Wir wissen, dass das auch bei den landeseigenen Liegenschaften ein wichtiges Thema ist.

Hier wollen wir mit entsprechenden Maßgaben, Vorhaben und mit Pilotprojekten wie beispielsweise für einen digitalen Gebäudepass dafür sorgen, dass Schwung in die Angelegenheit kommt. Wir bitten die Landesregierung, dazu einen Bericht vorzulegen, um die Hemmnisse bei der Wiederverwertbarkeit recycelter Baustoffe im Hochbau zur Stärkung der Kreislaufwirtschaft zu überwinden, damit das Ganze vorangeht.

Wir wissen, dass das ein großes Projekt ist und es bei den Praktikerinnen und Praktikern viele Vorbehalte gibt. Wir wollen dem aber auch mit diesem Antrag Rückenwind geben zu etwas späterer Stunde; trotzdem freue ich mich über Aufmerksamkeit. Ich würde mich freuen, wenn Sie diesen Antrag unterstützen könnten. – Danke für die Aufmerksamkeit.

(Beifall von der CDU und den GRÜNEN)