In der heutigen Sitzung des Ausschusses für Familie, Kinder und Jugend wurde über den Entwurf einer neuen Personalverordnung für die Kitas diskutiert. Verlässliche Öffnungszeiten der Kitas sind für viele Eltern von Kleinkindern elementar wichtig für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Mit einer neuen Personalverordnung trägt das Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration zu einer höheren Verlässlichkeit bei. Dazu erklären Eileen Woestmann, Sprecherin für Kinder und Familie der Grünen Landtagsfraktion, und Christina Schulze Föcking, stellvertretende Vorsitzende der CDU-Fraktion:
Eileen Woestmann (Grüne): „Die neue Personalverordnung ist ein wichtiger Schritt für ein stabiles Kita-System. Sie unterstützt Kitas in Notsituationen und behebt damit ein akutes Problem in den Krankheitswellen insbesondere in Wintermonaten. Kinder und Familien im Land brauchen Verlässlichkeit in den Kitas.
Die neuen Bestimmungen, die in Zusammenarbeit mit den Kita-Trägern entwickelt wurden, sehen vor, dass Gruppen geöffnet bleiben können, wenn eine Fachkraft kurzfristig erkrankt. Die Fachkraft kann für maximal sechs Wochen im Jahr durch eine sozialpädagogische Ergänzungskraft vertreten werden. Dadurch können Kitas auch in Krankheitswellen offenbleiben. Die Opposition blendet in ihrer unsachlichen Kritik einfach aus, dass auch die Ergänzungskräfte qualifizierte Mitglieder des Teams sind. Sie haben eine zweijährige Ausbildung abgeschlossen und sind den Kindern in den Einrichtungen vertraut.
Wir stehen zum Rechtsanspruch auf frühkindliche Bildung und gehen mit pragmatischen Lösungen die richtigen Schritte in Zeiten eines eklatanten Fachkräftemangels. Der Auftritt der SPD im Ausschuss ist ausgesprochen irritierend und lässt nur einen Schluss zu: Statt pragmatische Lösungen zu ermöglichen, die den stabilen Betrieb der Kitas sichern und den dringend benötigten Ausbau von Kita-Plätzen unterstützen, verkennt die SPD die Realität in den Einrichtungen und den Familien.
Mit vielen Initiativen bekämpfen wir zugleich den seit langem bestehenden Fachkräftemangel in den Kitas und setzen neue Rahmenbedingungen für Aus- und Weiterbildung. Die neue Personalverordnung trägt auch dazu bei, indem sie die Möglichkeiten für Weiterbildung verbessert.“
Christina Schulze Föcking (CDU): „In Nordrhein-Westfalen ist es auch weiterhin nicht erlaubt, dass eine Person für die Betreuung von 60 Kindern zuständig ist. Wer etwas anderes behauptet, skandalisiert auf Kosten der Familien. Fakt ist: Land und Träger haben die Maßnahmen gemeinsam beschlossen. Auf Basis der Personalverordnung kann ein Träger im Einvernehmen mit dem örtlichen Jugendamt beantragen, dass bei einem nicht planbaren Personalnotstand pädagogisch qualifizierte Ergänzungskräfte übergangsweise für sozialpädagogische Fachkräfte einspringen. Die Eltern begrüßen die erneuten Anpassungen ausdrücklich. Und am Ende geht es doch auch darum: Die Kita soll möglichst geöffnet bleiben. Kita-Leitungen kennen ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am besten und wir schaffen ihnen jetzt die Möglichkeit, Personal bei akuten Engpässen bedarfsgerecht und flexibel einzusetzen.“