Schäffer/Paul: Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus ist Mahnung für die Zukunft

Pressemitteilung

Portrait Verena Schäffer Linda Hammer 2022
Portrait Josefine Paul
Den 75. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz und den Internationalen Gedenktag an die Opfer des Holocausts nehmen die Abgeordneten der Grünen Landtagsfraktion zum Anlass, NS-Gedenkstätten in ganz NRW zu besuchen. Dazu erklären Verena Schäffer MdL, parlamentarische Geschäftsführerin, und Josefine Paul MdL, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN Fraktion im Landtag NRW:

Verena Schäffer: „75 Jahre nach der Befreiung der Menschen aus dem Konzentrationslager Auschwitz gedenken wir der Opfer des Nationalsozialismus und erinnern damit an die massenhafte, systematische Ermordung von Jüdinnen und Juden, von Sintize und Sinti, von Romnija und Roma, von Schwulen und Lesben, von Menschen mit Behinderung und anderen Gruppen, die nicht dem menschenverachtenden Bild der Nationalsozialisten entsprachen. Wir stehen heute in der Verantwortung, das Gedenken an die Verbrechen des Nationalsozialismus wach zu halten, um das Versprechen „Nie wieder!“ einzulösen.
Dass dieses Gedenken unverzichtbar ist, wurde uns im vergangenen Jahr sehr schmerzlich und unmissverständlich mit dem antisemitischen Anschlag in Halle vor Augen geführt. Antisemitische Einstellungen sind in der Gesellschaft weit verbreitet, wie verschiedene Studien immer wieder gezeigt haben. Die Anzahl antisemitischer Straftaten in Nordrhein-Westfalen ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Dieser besorgniserregenden Entwicklung stellen wir uns entschieden entgegen. Wir fordern im Landtag NRW u.a. die Einrichtung einer Landesantidiskriminierungsstelle, eine Dunkelfeldstudie zum Antisemitismus und die Stärkung der Aus- und Fortbildung von Lehrerinnen und Lehrern zur Demokratiebildung.“
Josefine Paul: „Die Grüne Landtagsfraktion besucht in dieser Woche Gedenkstätten vor Ort. Diese leisten als Lernorte und Begegnungsstätten einen zentralen Beitrag zur Erinnerung an die Opfer und den Terror des Nationalsozialismus. Sie machen Geschichte erfahrbar und die Schicksale von Verfolgten sichtbar. Die weiterhin steigenden Besuchszahlen zeigen, dass authentische Lernorte, wie Gedenkstätten sie darstellen, elementarer Bestandteil lebendiger Erinnerungskultur sind. Darüber hinaus leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Forschung, sowohl auf lokaler und regionaler Ebene, als auch darüber hinaus. Die Auseinandersetzung mit der deutschen Vergangenheit leistet damit einen wichtigen Beitrag zu Demokratieerziehung und ermutigt Menschen, Haltungen für Gegenwart und Zukunft zu entwickeln. Aktuell wird auch der Grundkonsens dieser politischen und historischen Bildung immer wieder infrage gestellt. Die Erinnerung an die Gräueltaten des Nationalsozialismus und ein konsequentes Eintreten für Demokratie und gegen jede Form von Diskriminierung sind für uns niemals verhandelbar.“