Rüße: Landwirtschaftliche Herausforderungen wie Klimawandel und Artensterben ganzheitlich angehen

Pressemitteilung

Portrait Norwich Rüße

Zur heutigen Anhörung zum Einsatz von sogenannten neuen Pflanzenzüchtungsmethoden erklärt Norwich Rüße, agrarpolitischer Sprecher der GRÜNEN Landtagsfraktion NRW:

 „Die Anhörung hat bestätigt, dass der Zeitdruck beim Einsatz der sogenannten neuen Gentechnik, den CDU und FDP mit ihrem Antrag unterstellen, überhaupt nicht existiert. Für mich steht nicht die Technologie an sich, sondern die Abwägung von Chancen, Risiken und Folgen im Zentrum der Diskussion. Anstatt diese Technik übereilt zu nutzen, sollten auch mögliche Risiken viel intensiver erforscht werden. Das findet bislang kaum statt. Die bisherige Debatte um CRISPR/Cas lenkt hier ab.

Die großen landwirtschaftlichen Herausforderungen wie Klimawandel und Artensterben lassen sich mit einem vermeintlichen Allheilmittel nicht lösen, sondern müssen ganzheitlich angegangen werden. Viele Pflanzenkrankheiten wären vermeidbar, wenn im Ackerbau nicht dermaßen enge Fruchtfolgen wie zurzeit die Regel wären. Um stabile, gesunde Pflanzen zu züchten, sollte zudem gerade im Agrarbereich eine Forschung zu alternativen Ansätzen, die auf traditionelle und ökologische Züchtungsverfahren setzen, gestärkt werden. Auch das wurde in der Anhörung deutlich.

Zudem ist Gentechnikfreiheit ein Qualitätsmerkmal für unsere nordrhein-westfälische Landwirtschaft. Gerade in Zeiten globaler Konkurrenz und schlechter Agrarpreise könnten unsere Bäuerinnen und Bauern über sichere, gesunde und nachhaltige Lebensmittel punkten. Die Verbraucherinnen und Verbraucher wollen gentechnikfreie Lebensmittel. Unsere Landwirtschaft sollte diesen Verbraucherwünschen nachkommen und deshalb auch in Zukunft gentechnikfrei, d.h. auch ohne CRISPR/Cas produzieren.“