Paul: Verbesserte Hilfe für Vergewaltigungsopfer

Portrait Josefine Paul

Die rechtskräftige Verurteilung von Vergewaltigern ist oft deshalb so schwierig, weil Spuren nicht rechtzeitig gesichert wurden. Der Grund ist, dass Vergewaltigungsopfer in dieser seelischen Ausnahmesituation oft nicht in der Lage sind, fremden Menschen den detaillierten Tathergang zu beschreiben. Opfern, die nicht unmittelbar eine Anzeige erstatten können, wollen wir mit der anonymen Spurensicherung helfen. Sie können durch eine anonyme Spurensicherung Nachweise von Sperma oder Blut, Kratzer und innere Verletzungen sichern und anonymisiert einlagern lassen.
Wir streben an, dass diese Spuren in den rechtsmedizinischen Instituten des Landes aufbewahrt werden. Wenn sich die Opfer später zu einer Anzeige entschließen, werden die Beweismittel erst dann wieder ihrem Namen zugeordnet. Damit gibt es für sie nun einen Ausweg, wenn die unmittelbare Anzeige nicht möglich ist. Die Strafverfolgung durch die Polizei bleibt möglich.“
Hintergrund-Information:
Die polizeiliche Kriminalstatistik weist für das Jahr 2012 insgesamt 2.255 Vergewaltigungen und besonders schwere Fälle sexueller Nötigung in NRW nach. Gegenüber dem Vorjahr war das eine Steigerung um 17 Prozent und die höchste Zahl in den vergangenen zehn Jahren. Zu bedenken ist auch, dass die Dunkelziffer sehr hoch ist.