Zur aktuellen Berichterstattung, dass die gestartete Test-Offensive für Erzieherinnen und Erzieher offenbar an praktischen Problemen gescheitert sei, erklären Josefine Paul, Sprecherin für Kinder und Familie sowie Mehrdad Mostofizadeh, gesundheitspolitischer Sprecher der GRÜNEN Fraktion im Landtag NRW:
„Seit Mai fordern wir schon die Regierung Laschet auf, endlich eine gezielte Teststrategie auf den Weg zu bringen – doch es passiert nichts. Dass nun auch noch die vom Land angebotenen kostenlosen Tests für Erzieherinnen und Erzieher laut aktueller Berichterstattung daran scheitern, dass diese keinen Termin für einen Test bekommen, ist nicht akzeptabel. Hier muss die schwarz-gelbe Landesregierung jetzt dringend nachbessern.
Es müssen mehr mobile Testteams an den Schulen und Kitas eingesetzt werden – auch um eine Überlastung der Arztpraxen zu vermeiden. Um für mehr Sicherheit beim Start des Regelbetriebs von Kitas und Schulen zu sorgen, braucht es auch für Kinder und Jugendliche eine Teststrategie. Dabei muss sichergestellt sein, dass sich das Test-Desaster wie bei den Erzieherinnen und Erziehern nicht wiederholt. Bei Verdachts- oder Infektionsfällen muss eine sofortige Testung der gesamten Einrichtung ermöglicht werden. Dabei sollte die Landesregierung das Testverfahren per Mundspülung – wie es bei der Corona-Studie bei Kita-Kindern in Düsseldorf verwendet wurde – als Standardverfahren für Kinder und Jugendliche einsetzen.
Zu einer gezielten Teststrategie muss aber auch gehören, dass Beschäftigte, die mit Risikogruppen arbeiten – etwa das Kranken- und Pflegepersonal – regelmäßig getestet werden können.
Um vor Ort auch wirklich schnell und angemessen auf ein mögliches Infektionsgeschehen reagieren und es so gut wie möglich eingrenzen zu können, sind die örtlichen Gesundheitsämter von zentraler Bedeutung. Wenn diese aber neben der Nachverfolgung auch im Rahmen von Testungen verstärkt eingesetzt werden sollen, muss das Land hier stärker unterstützen.“