„Diese Entscheidung ist wegweisend für mehr Gleichberechtigung im Berufsleben. Das ist ein guter Tag für uns Grüne. Das Votum des Bundesrates hat gezeigt, dass eines unserer zentralen Anliegen inzwischen Mehrheiten über Lagergrenzen hinweg findet. Die Länder haben Fakten geschaffen, zu denen die Bundesregierung bislang nicht bereit war. Es sollte Frau Merkel und Frau Schröder zu denken geben, wenn sie nun schon von CDU-regierten Ländern wie dem Saarland und Sachsen-Anhalt in der Meinungsbildung überholt wird.
Nordrhein-Westfalen hat sich besonders stark für eine verbindliche Quotenregelung engagiert und die Bundesratsinitiative unterstützt. Die Entscheidung ist daher auch ein großer Erfolg für uns. Er muss mehr als bloße Symbolwirkung entfalten. CDU und FDP sollten ihre Haltung überdenken: Weiterhin zu behaupten, auch ohne verbindliche Quote würden es genügend Frauen an die Spitze schaffen, ist realitätsfern und dient nur dazu, die Geschlechterverhältnisse zu zementieren.
Die Frauenquote ist ein wichtiges Instrument, um für mehr Gleichberechtigung im Berufsleben zu sorgen. Gerade in Spitzenpositionen sind Frauen dramatisch unterrepräsentiert. Obwohl Frauen in unserer Gesellschaft die besseren Bildungsabschlüsse machen, erreichen nur die wenigsten von ihnen die Spitze der Karriereleiter. 2011 waren nur 11,2 Prozent der Mitglieder in den Aufsichtsräten der 100 größten deutschen Unternehmen Frauen, nur drei der hundert Aufsichtsräte wurden von einer Frau geführt. Deshalb ist es gut, dass wir endlich einen Schritt weitergehen. Die skandinavischen Länder machen es uns schon lange vor.“