Mostofizadeh/Prof. Dr. Uslucan: Islamischer Religionsunterricht in NRW hat sich bewährt

Pressemitteilung

Mehrdad Mostofizadeh

Mehrdad Mostofizadeh: „Rund 300.000 Schüler muslimischen Glaubens in Nordrhein-Westfalen haben Anspruch auf ein Angebot in staatlichen Schulen. Dabei handelt es sich aber nicht um eine Predigt im Klassenzimmer, sondern die pädagogische Auseinandersetzung mit einer der großen Weltreligionen. In der aktuellen Debatte um die Rolle der Ditib ist es deshalb wichtig, zu differenzieren. Es ist richtig, dass der Innenminister die Kooperation beim Präventionsprojekt „Wegweiser“ beendet hat. Wir sind zudem sehr skeptisch, wenn es um die Anerkennung des Verbands als Religionsgemeinschaft geht.
Beim islamischen Religionsunterricht ist es aber notwendig, den Blick zu schärfen und nicht vermeintlich einfache Antworten zu fordern. Die Ditib stellt auf rechtlicher Grundlage einen von acht Vertretern im Beirat – anders als in Hessen, wo es dank der FDP einen Exklusivvertrag für den Verband gibt. Auch hat der Verband in NRW keinen unmittelbaren Einfluss auf Unterrichtsmaterialien. Ich warne davor, die Legitimation des islamischen Religionsunterrichts durch unsachliche und inhaltlich falsche Argumente zu beschädigen. Der Sache ist nicht geholfen, wenn wir ausgrenzen statt integrieren."
Prof. Dr. Hacı-Halil Uslucan: „Unsere Untersuchungen belegen, dass es beim islamischen Religionsunterricht eine außerordentlich hohe Akzeptanz unter Schülern, Lehrern und Eltern gibt. Das betrifft sowohl die Inhalte als auch die Durchführung des Unterrichts. Auch die Neugier der Schülerinnen und Schüler, sich mit anderen Weltreligionen auseinanderzusetzen, ist sehr hoch. Ein weiterer positiver Nebeneffekt ist, dass mit dem islamischen Religionsunterricht zentrale religiöse Begrifflichkeiten des Islam auch auf Deutsch kommuniziert werden können. Der islamische Religionsunterricht trägt zur Integration bei.“