Mostofizadeh: Landesregierung muss endlich Planungssicherheit bei der Akademisierung der Hebammenausbildung schaffen!

Pressemitteilung

Mehrdad Mostofizadeh

Anlässlich der Auswertung der Anhörung im Gesundheitsausschuss erklärt Mehrdad Mostofizadeh, gesundheitspolitischer Sprecher der GRÜNEN Landtagsfraktion: „Die Landesregierung muss durch Finanzierungszusagen endlich Planungssicherheit für die Hochschulen und ihre Kooperationspartner (Hebammenschulen und praktischen Ausbildungsstätten) bei der Einrichtung von Studiengängen für Hebammenwissenschaft schaffen sowie weitere Studienanfängerplätze vorsehen.
Die Landesrektorenkonferenz der Hochschulen für angewandte Wissenschaften stellt fest, dass offene Finanzierungsfragen noch im Sommersemester 2020 geklärt werden müssen, damit zum Herbst 2021 die Professuren besetzt werden und die Studiengänge starten können. Übereinstimmend erklären die Sachverständigen, dass die 300 geplanten Studienplätze nicht ausreichen. Außerdem müssen entsprechende Masterstudiengänge eingerichtet werden.
Wenn die Landesregierung nicht umgehend tätig wird, droht die Abwanderung des wenigen qualifizierten Lehrpersonals in andere Bundesländer, die in der Umsetzung der Akademisierung schon weiter vorangeschritten sind. Es muss aber alles zur Sicherung des Nachwuchses getan werden, um den bereits bestehenden Fachkräfteengpass nicht zu verstärken.“

Hintergrund:
Mit der EU-Richtlinie 2013/55/EU wurde in allen EU-Mitgliedsstaaten die Akademisierung der Hebammenausbildung bis zum 18. Januar 2020 verpflichtend. Zur Umsetzung wurde Ende 2019 auf Bundesebene das Hebammenreformgesetz verabschiedet, mit dem das duale Studium der Hebammenkunde  im Regelbetrieb ermöglicht wurde, wo es zuvor nur einzelne Modellstudiengänge gab. Für die weitere Umsetzung ist das Land verantwortlich.
Zur Umsetzung der Akademisierung fand im Landtag eine schriftliche Anhörung statt, die in der Sitzung am 17.06.2020 ausgewertet wird. Die Stellungnahmen dazu finden Sie hier.