Nach Hiobsbotschaften in den vergangenen Tagen und Wochen bei Volkswagen, Bosch oder Ford sind heute von Thyssenkrupp Steel schlechte Nachrichten für den Wirtschaftsstandort Deutschland hinzugekommen. Die Ankündigung, in den kommenden sechs Jahren 5000 Arbeitsplätze abzubauen, ist hart für die Beschäftigten und deren Familien. Dazu erklären die wirtschaftspolitischen Sprecher der Landtagsfraktionen von Grünen und CDU Jan Matzoll und Dr. Christian Untrieser:
Jan Matzoll: „Der geplante Stellenabbau bei ThyssenKrupp Steel ist ein schwerer Schlag – in allererster Linie für die Beschäftigten und ihre Familien, aber auch für ganz Duisburg, das Ruhrgebiet und Nordrhein-Westfalen. Stahl ist Zukunft! Das ist mehr als eine gewerkschaftliche Durchhalteparole. Es ist unsere feste Überzeugung, dass Stahl ein zentraler Baustein für die klimaneutrale Industrie von Morgen ist und notwendig ist, um geopolitische Resilienz zu erhalten.
Nachdem Differenzen im Management in der Öffentlichkeit ausgetragen wurden, sollen jetzt die Beschäftigten für die Krise zahlen, die maßgeblich durch subventionierten Stahl aus China verursacht ist. Wir fordern den Vorstand von ThyssenKrupp Steel auf, die von ihm so genannte ‚Verschlankung‘ sozialverträglich zu gestalten und schnell das Vertrauen der Beschäftigten und der Gesellschaft zurückzugewinnen. Duisburg und NRW müssen Stahlstandort bleiben, ThyssenKrupp Steel Vorreiter und Vorbild der Transformation zur Klimaneutralität werden.“
Dr. Christian Untrieser: „Der Industriestandort Deutschland hat in den vergangenen Jahren an internationaler Wettbewerbsfähigkeit verloren. Dies ist ein Offenbarungseid für den Kanzler. Die nächste Bundesregierung muss die richtigen Weichen stellen, um Energiekosten zu senken, entschlossen zu entbürokratisieren und Investitionen anzureizen. Nur mit einer neuen Bundesregierung, die die richtigen Rahmenbedingungen setzt, wird Deutschland wieder wettbewerbsfähig und kann Arbeitsplätze und Wohlstand erhalten. Wir stehen an der Seite der Beschäftigten und appellieren an das Management von Thyssenkrupp Steel, seiner Verantwortung für die Beschäftigten und die Zukunft des Unternehmens nachzukommen. Nordrhein-Westfalen ist ein Land mit gelebter Sozialpartnerschaft. Die Sozialpartner sollten gemeinsam über tragbare Lösungen verhandeln, die den Arbeitsplatzabbau möglichst minimieren.“