Düker/Klocke: NRW muss Verantwortung für das Erreichen der Klimaschutzziele übernehmen

Pressemitteilung

Zu den heute vorgestellten Modellrechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) erklären die Vorsitzenden der GRÜNEN Fraktion im Landtag NRW, Monika Düker und Arndt Klocke:

Monika Düker: „Die Hitze- und Dürreperiode der vergangenen Wochen hat noch mal auf dramatische Weise deutlich gemacht: Der Klimawandel ist kein abstraktes Horrorszenario mehr. Ob Ernteausfälle, steigende Brandgefahr oder Extremwetterphänomene – die Auswirkungen sind längst bitter spürbare Realität. Wollen wir das Schlimmste verhindern, ist jetzt die Zeit gekommen, entscheidende Stellschrauben zu drehen. Nordrhein-Westfalen ist das Schlüsselland der Energiewende, mit uns stehen und fallen die deutschen Klimaschutzziele. In erster Linie gehört dazu ein ambitionierter und ernsthaft vorangetriebener Kohleausstiegsplan. Im Rheinischen Revier stehen mit Weisweiler, Niederaußem, Frimmersdorf und Neurath vier Kohlemeiler, die alleine 80 Millionen Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr ausstoßen. Nur wenn diese Drecksschleudern zeitnah vom Netz gehen, bleibt das Klimaziel 2030 halbwegs erreichbar, werden Umsiedlungen überflüssig und hätte der Hambacher Wald eine Überlebenschance. Die DIW-Forscher geben der Politik eine klare Hausaufgabe auf: Das Abschalten der Braunkohlemeiler bis 2030 ist notwendig und machbar.“
Arndt Klocke: „Wir brauchen eine neue Klarheit in der Debatte. Entschiedener Klimaschutz ist keine Option, sondern eine Verpflichtung für alle Entscheidungsträger in Politik, Wirtschaft und Verwaltung. Wenn wir unsere Lebensgrundlagen erhalten wollen, muss nicht nur der Energie- sondern auch der Verkehrssektor seinen Teil beitragen. Es ist nicht günstiger von Düsseldorf nach Frankfurt zu fliegen statt den Zug zu nehmen, nur weil das der Preis auf dem Ticket sagt. Der Verkehrssektor zeichnet sich durch eine erschreckend hartnäckige Ignoranz gegenüber den deutschen Klimaschutzzielen aus. Hier ist am wenigsten, genau genommen gar nichts passiert. Die Emissionen sind sogar gegenüber den 90er Jahren gestiegen. Anstatt die PR-Phrasen der Automobillobby nachzuplappern, sind gerade jetzt Mut und vor allem Investitionen von Wirtschaft und Politik gefragt – in die Förderung des ÖPNV und der E-Mobilität, die stärkere Vernetzung emissionsarmer Verkehrsträger, Hardwarenachrüstungen und den Ausbau der Fahrradinfrastruktur.“
Hintergrund:
Die heute veröffentlichen Zahlen der DIW-Modellrechnungen finden Sie hier: https://www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.596094.de/18-33.pdf