Die Fraktionen von CDU, SPD, Grünen und FDP haben heute im Landtag den gemeinsamen Antrag „Einsetzung einer Landeskommission zur Etablierung von Standards zur Aufarbeitung sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche“ beschlossen. Darin wird die Landesregierung beauftragt, eine Landeskommission einzuberufen. Sie soll insbesondere Standards für die Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch von Kindern und Jugendlichen in allen gesellschaftlichen Bereichen entwickeln, unter Einbezug der Kinderschutzkommission Vorschläge für Dunkelfeldstudien erarbeiten und Vorschläge für die Schaffung von Betroffenenarbeit in Nordrhein-Westfalen machen. Der Kommission sollen unter anderem unabhängige Sachverständige, Vertreterinnen bzw. Vertreter von Kirchen und aus dem Kreis des Betroffenenrates sowie die Kinderschutzbeauftragte bzw. der Kinderschutzbeauftragte des Landes angehören.
Hierzu erklären Eileen Woestmann (Grüne), Christina Schulze Föcking (CDU), Sven Wolf (SPD) sowie Marcel Hafke (FDP):
„Die Gefahr der sexualisierten Gewalt an Kindern und Jugendlichen besteht in allen gesellschaftlichen Zusammenhängen, wo Menschen zusammenkommen und mit Kindern und Jugendlichen arbeiten. Viele Institutionen haben bereits Anstrengungen unternommen, um Vorfälle aus der Vergangenheit aufzuklären und Vorkehrungen getroffen, damit sich solche Vorfälle nicht wiederholen. Oft fehlt es aber auch an Problembewusstsein, dem Willen nach transparenter und vollständiger Aufklärung, Handlungskompetenzen sowie einheitlichen Standards zur Aufarbeitung. Auch vor diesem Hintergrund muss der Staat eine aktivere Rolle einnehmen. Die Einsetzung dieser Landeskommission leistet dabei einen wichtigen Beitrag: Die schonungslose Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt an Kindern und Jugendlichen ist unerlässlich; dabei muss der Schutz der Opfer höchste Priorität haben.“