Beisheim/Markert: NRW braucht industrielle Revolution 4.0

Dr. Birgit Beisheim: „Wir treten für ein umfassendes industrielles Rohstoffmanagement ein, das Materialien in Kreisläufen zirkulieren lässt und Müll vermeidet. Dafür brauchen wir einen tiefgreifenden Strukturwandel, eine industrielle Revolution 4.0. Denn Rohstoffe stehen nicht in unendlicher Menge zur Verfügung. Ihre Begrenztheit hat direkte Auswirkungen auf die Rohstoffpreise und stellt auch eine reale Bedrohung für die Produktionskosten und damit für unsere Industrie dar.“
Hans Christian Markert: „Etwa die Hälfte aller Arbeitsplätze in Nordrhein-Westfalen ist direkt oder indirekt von der industriellen Produktion abhängig. Wir wollen, dass das so bleibt und fordern deshalb ein besseres Rohstoff-Management. Ein möglicher Weg zu einer besseren, wertschöpferischen Nutzung von Abfällen ist das so genannte Upcycling, das Abfälle zurückführt in eine höherwertige Stufe. Dieses Verfahren wollen wir vorantreiben. Ein Schritt zur Förderung von Upcycling‐Strategien ist die Einrichtung eines Industriewertstoff‐Recyclingclusters. Dafür müssen sich Politik, Forschung und Industrie vernetzen. NRW fängt in diesem Bereich nicht bei Null an. Es gibt bereits schlüsselfertige Anlagen, zum Beispiel für die Aufbereitung von Ölschlämmen, die von Anbietern aus Nordrhein‐Westfalen entwickelt worden sind. Auch die gezielte Neuausrichtung der Forschungsförderung für eine anwendungsorientierte Erforschung der stofflichen Nutzung von Abfällen industrieller Prozesse ist ein interessanter Weg.“