Beer: Ministerin wird immer mehr zur Belastung für die Schulen

Pressemitteilung

Zur Ankündigung von Ministerin Gebauer, die Grundschulen würden zum 15.6. zum Regelbetrieb zurückkehren, erklärt Sigrid Beer, bildungspolitische Sprecherin der GRÜNEN Fraktion im Landtag NRW: „So richtig es ist, möglichst vielen Kindern wieder Zugang zu Präsenzunterricht zu ermöglichen, so unverantwortlich ist die pauschale Ankündigung eines Normalbetriebs. Bisherige Versäumnisse, Fehlentscheidungen und Konzeptlosigkeit des Schulministeriums können so nicht geheilt werden.
Hinweise und Warnungen von zahlreichen Lehrer-, Eltern-, und Schülerverbänden, mit einer vorzeitigen kompletten Öffnung von Schulen für erneute Unruhe an den Schulen zu sorgen, werden einfach in den Wind geschlagen.
Ministerin Gebauer treibt die Erwartung bei den Eltern hoch und lässt die Schulen allein. Die Ministerin hat sich weder um mehr Personal gekümmert, damit stabile und kleinere Lerngruppen verantwortungsvoll betreut werden können, zum Beispiel durch Lehramtsstudierende in den Lehrerteams. Noch hat sie sich um mehr Räume gekümmert. Gebauer wälzt alle Probleme einmal mehr auf die Schulen und die Schulträger ab.
Wie viele Lehrkräfte stehen überhaupt zur Verfügung? Wie sind die räumlichen Verhältnisse, gerade mit Blick auf die notwendige Durchlüftung, wenn in einem Raum bis zu 30 Personen anwesend sind? Akribisch erarbeitete Konzepte müssen die Schulen wieder über den Haufen werfen.
Ministerin Gebauer vergisst zudem, dass im Offenen Ganztag die Gruppen gemischt werden oder weitere Personal- und Raumbedarfe entstehen. Schulessen muss unter den geltenden Infektionsschutzregelungen vollkommen neu konzipiert werden. Versetzte Unterrichtszeiten brauchen unter Umständen mehr Schulbusse. Mit ihrem Vorgehen und der Schulmail löst sie zudem einen Erwartungsdruck auf mehr Präsenzunterricht bei den weiterführenden Schulen aus, den diese so auch nicht einlösen können.
Es wird überdeutlich: Statt das neue Schuljahr konzeptionell durchdacht und verlässlich für Lehrkräfte, Eltern sowie Schülerinnen und Schüler vorzubereiten, gaukelt die Ministerin vor, der Normalbetrieb könne eins zu eins wieder aufgenommen werden – von verantwortungsvollem Handeln ist das weit entfernt.“