Beer: Für Sicherheit bei den Abiturprüfungen müssen jetzt alle Optionen vorbereitet werden

Pressemitteilung

Zur heutigen Ankündigung von Schulministerin Yvonne Gebauer, die Abiturprüfungen in NRW um drei Wochen zu verschieben und auch die Abschlussprüfungen an anderen Schulformen und in anderen Jahrgangsstufen anzupassen, erklärt Sigrid Beer, Sprecherin für Bildung der Grünen Landtagsfraktion:

„Es ist gut, dass das Schulministerium seine Zeitpläne für das Verschieben der Abiturprüfungen und weiterer Abschlussprüfungen heute mitgeteilt hat. Alle Planungen, die Ministerin Gebauer dazu vorgestellt hat, setzen allerdings darauf, dass der Schulbetrieb am 20. April 2020 wieder aufgenommen werden kann. Sie hat nicht dargelegt, ob und welche Szenarien vorbereitet sind, falls der Unterricht in der Schule aus Sicherheitsgründen bedauerlicherweise weiter ausgesetzt bleiben muss.
Eine Salamitaktik hilft jetzt nicht. Damit Schülerinnen und Schüler, Eltern und Schulen wissen, dass auch für einen Plan B vorgesorgt ist, jetzt müssen die gesetzlichen Regelungen getroffen und das Schulgesetz geändert werden.
Wir GRÜNE sind bereit, das in einer zügigen Beratung und Beschlussfassung sicherzustellen. Denkbar ist ein Abitur, das auf die Abschlussprüfungen verzichtet und sich aus den Vorklausuren und den Leistungen der Qualifikationsphase ergibt. Bei ihrem Hinweis auf die Beschlüsse der Kultusministerkonferenz übersieht die Ministerin, dass ausdrücklich vom „jetzigen“ Zeitpunkt gesprochen wird und diese unter dem Vorbehaltdes Infektionsschutzes stehen. Deshalb muss Ministerin Gebauer jetzt Vorsorge auch für andere Wege tragen.
Mehr als schwierig ist die Aussage der Ministerin, dass die Klausuren stattfinden müssten, weil es kein gerechtes Abitur ohne Prüfungen geben könne. Das Abitur darf nicht nur an einer Abschlussklausur hängen.
Die Vorleistungen der Schülerinnen und Schüler sowie die Vorklausuren werden dadurch entwertet. Auch andere Wege führen zu einem vollwertigen Abschluss. Prüfungssituationen zu meistern und sich in ihnen bewähren zu können, ist sicher eine wichtige Erfahrung. In der Corona-Krise müssen die Jugendlichen sich in ganz neuen Szenarien bewähren und Herausforderungen bewältigen.Dafür brauchen sie unsere volle Unterstützung, darin müssen wir sie stärken.“