Beer: Ferien nicht wieder ungenutzt verstreichen lassen – Schulen durch mobile Luftfilter sicherer machen

Pressemitteilung

Zur heutigen Pressekonferenz von Schulministerin Gebauer erklärt Sigrid Beer, bildungspolitische Sprecherin der GRÜNEN im Landtag NRW:

„Auch das nächste Schuljahr wird kein normales sein können. Deshalb ist es richtig, dass an den Schulen weiter getestet wird. Die Delta-Variante zeigt, dass Corona weiter unberechenbar ist. Jüngere Kinder unter 12 Jahren können derzeit noch gar nicht geimpft werden, weil es für sie keinen zugelassenen Impfstoff gibt. Sie müssen daher besonders geschützt werden. Und genau dabei können Luftfilter helfen und in einem ersten Schritt Grund- und Förderschulen sicherer machen. Allerdings müssen Luftfilter weiterhin und umfänglicher mit Landesmitteln gefördert werden.  Denn von den im derzeitigen Förderprogramm des Landes bereitstehenden Mitteln sind nur 20 Prozent abgerufen worden. Deshalb brauchen wir eine Öffnung des Programms, so dass es auch für mobile Luftfilter gilt. Diese Öffnung wäre auch für das Förderprogramm des Bundes dringend geboten. Für eine Summe zwischen 120 Millionen und maximal 150 Millionen Euro könnten alle Grund- und Förderschulen in NRW ausgestattet werden und zwar schneller als durch die aufwändige Ausstattung mit stationären Anlagen.

Es ist notwendig Druck, aus dem System zu nehmen. Schulen brauchen jetzt mehr pädagogische Freiheit, um Bildungsprozesse zu gestalten. Die Curricula-Vorgaben sollten bis zu den Herbstferien ausgesetzt werden, damit Schulen die Stundenpläne frei gestalten können. Das böte Gelegenheit, mit zusätzlichen Kräften aus Sport, Musik, Handwerk umfassende und vielfältige Angebote zu machen. Nach Monaten, die durch Distanz- und Hybridunterricht gekennzeichnet waren, muss Zeit für Schulgemeinschaft gegeben werden. Dabei müssen Schülerinnen und Schüler endlich intensiv in die gesamten Planungen vom Beginn des Schuljahres an und in die Gestaltung solcher Angebote mit eingezogen werden. Zur Stärkung der Kinder und Jugendlichen braucht es auch umfangreiche Mentor*innenprogramme. Zivilgesellschaftliche Akteure wie „Balu und Du“ und andere stehen bereit, Bildungsbenachteiligungen abzubauen, die durch die Corona-Pandemie noch verschärft worden sind. Die heute beschlossen Mittel aus dem Corona-Aufholprogramm des Bundes müssen dafür eingesetzt werden, die Rahmenbedingungen in den Schulen zu verbessern.

Flexible Lösungen brauchen wir übrigens auch im Hinblick auf die Klassenarbeiten und Prüfungen im kommenden Schuljahr.“