Wenn Komoot & Co. dem Natur- und Artenschutz in die Quere kommen – was tut die Landesregierung, damit Apps Wanderer und Radfahrer nicht auf die falsche Fährte führen?

Portrait Norwich Rüße

Mit Hilfe der Technik die Natur erkunden, das ist für viele Menschen seit dem Boom von Apps für Wanderungen und Radtouren selbstverständlich geworden. Vorgeschlagene und empfohlene Routen geben Sicherheit über die Beschaffenheit und Länge von verschiedenen Strecken.

Es kommt jedoch immer wieder dazu, dass die vorgeschlagenen Routen durch Gebiete führen, die für die Durchquerung zu Fuß und/oder dem Fahrrad gar nicht zugelassen sind. Da sich die Nutzerinnen und Nutzer aber auf die Angaben der App verlassen und das Terrain abseits der vorgeschlagenen Wege meist fremd oder schwer zu umlaufen bzw. umfahren ist, durchqueren sie schließlich – wissentlich oder unwissentlich – auch unerlaubte Abschnitte, um zum gewünschten Ziel zu gelangen.

Für den Arten- und Naturschutz kann die Durchquerung geschützter und für Menschen gesperrter Flächen zu erheblichen Problemen führen. Beispielsweise stellt für den Schutz sensibler und selten gewordener Bodenbrüter zu viel Verkehr ein Risiko dar. Die Problematik ist nicht neu, sondern ist bereits aus der Zeit des „Geocaching“-Trends bekannt.

Dabei stellt sich die Frage, warum in den entsprechenden Apps auch Routen vorgeschlagen werden, die nach rechtlichen Gesichtspunkten nicht passierbar sind. Sowohl für die Umwelt als auch für die App-Nutzerinnen und -Nutzer, die die Natur nicht negativ beeinflussen, sondern von regulären Wegen aus erkunden und genießen wollen, bedarf es Klarheit über die tatsächliche Nutzbarkeit von in Apps vorgeschlagenen Routen.

Vor diesem Hintergrund frage ich die Landesregierung:

  1. Wie werden die Routen in den Apps erstellt bzw. vom Anbieter geprüft?
  2. Wie bewertet die Landesregierung die zunehmende Problematik, insbesondere mit Blick auf den Arten- und Naturschutz?
  3. Wie wird das Angebot von ausschließlich rechtskonformen Routen in entsprechenden Apps von der Landesregierung eingefordert?
  4. Wie wird das Angebot von ausschließlich rechtskonformen Routen in entsprechenden Apps von der Landesregierung gefördert?
  5. Wurden in der Vergangenheit bereits Routenänderungen in entsprechenden Apps eingeklagt? Antwort bitte ausführen.