Welche Unterstützung können die Verlierer im Wettbewerb von Ministerin Gebauer erwarten?

Kleine Anfrage von Sigrid Beer

CDU und FDP haben in ihrem Koalitionsvertrag versprochen: „Wir wollen soziale Nachteile im Bildungsbereich überwinden und Aufstiegschancen für alle eröffnen.“ Als besondere Maßnahme wurde ein Schulversuch Talentschulen „mit exzellenter Ausstattung und modernster digitaler Infrastruktur in Stadtteilen mit den größten sozialen Herausforderungen“ angekündigt.
2019 wurden dann die 60 Schulen ausgewählt. Bei der ersten Tranche haben sich 64 Schulträger mit 149 Schulen für die Aufnahme am Schulversuch beworben, ausgewählt wurden 35 Schulen. Bei der zweiten Tranche waren es 60 Schulträger mit 98 Schulen. Davon haben sich 67 zum zweiten Mal beworben. Ausgewählt wurden 25 Schulen.
Bei der Pressekonferenz zur zweiten Tranche erklärte der Vorsitzende der Jury, die die Talentschulen auswählte, Prof. Ewald Terhart, dass das Kriterium „Schulen in Stadtteilen mit den größten sozialen Herausforderungen“ nur ein Kriterium bei der Auswahl war. Es habe auch Bewerbungen gegeben von Schulen, die unter äußerst schwierigen Bedingungen arbeiten, deren Bewerbungsschreiben aber nicht gut genug gewesen sei. Teilweise wäre Hilflosigkeit spürbar gewesen. Diese Schulen wären nicht berücksichtigt worden.
So wurden Schulen mit besonderen Herausforderungen zu Verlierern in einem Wettbewerb um Ressourcen, in den die Landesregierung die Schulen untereinander geschickt hat.
Auf Nachfrage erklärte Ministerin Gebauer, dass man diese Schulen weiterhin im Blick habe.
Vor diesem Hintergrund frage ich die Landesregierung:
1.        Was nützt es Schulen, die nicht im Wettbewerb um Talentschul-Ressourcen zum Zuge kamen, wenn die Ministerin sie im Blick hat?
2.        Welche Schulen, die bei der ersten Tranche nicht zum Zuge gekommen sind, wurden in welcher Weise seitens des Ministeriums in den Blick genommen?
3.        Mit welcher personellen und finanziellen Unterstützung können die Schulen der ersten und zweiten Tranche rechnen, die nicht zum Zuge kamen?
4.        Wie wirkt das Ministerium dem Frust in Schulen entgegen, die sich besonderen Herausforderungen stellen müssen, um Ressourcen konkurrieren und bescheinigt bekommen, dass ihre Bewerbungen nicht hinreichend seien?
Wie wirkt die Ministerin der beobachteten bzw. angenommenen Hilflosigkeit von Schulen entgegen?