Welche Stellenwert haben zivilgesellschaftliche Initiativen für nachhaltige Ernährung in NRW?

Kleine Anfrage von Norwich Rüße

Portrait Norwich Rüße

Unsere Ernährungsweise stellt ein wichtiges Handlungsfeld dar, um eine ökologisch nachhaltige Entwicklung zu befördern. So leisten diverse Akteure aus Politik, Wirtschaft, Landwirtschaft sowie Verbraucherinnen und Verbraucher einen Beitrag zum Thema Nachhaltige Ernährung und debattieren zum Teil sehr kontrovers über Handlungsoptionen und mögliche Entwicklungslinien.

Für Verbraucherinnen und Verbraucher liegen bereits ernährungspolitische Handlungsempfehlungen vor, um bei ihrer Ernährung auf Gesundheit, Umwelt-, Tier- und Klimaschutz zu achten. Dennoch ist die Implementierung und Umsetzung gesunder und nachhaltiger Ernährungsmuster im Alltag für viele Bürgerinnen und Bürger zeitaufwändig und kompliziert.

Hierzu trägt auch die Ausgestaltung unserer Ernährungsumgebung bei, welche häufig den Konsum gesunder und nachhaltiger Lebensmittel unnötig erschwert.

Nachhaltige Ernährungsinitiativen aus der Zivilgesellschaft wie Ernährungsräte, lokale Bauernmärkte, Marktschwärmer, Selbsterntegärten, Foodcoops und Foodsharing, Solidarische Landwirtschaften und regionale Netzwerke leisten somit einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung unseres Ernährungssystems. Vielmehr noch: sie gelten als Pioniere einer zukunftsfähigen Lebensmittelversorgung, bieten zahlreiche Experimentierräume und fungieren dadurch auch als Innovationstreiber. Zivilgesellschaftliche Akteure fordern nicht nur politische Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Ernährung ein und schaffen dadurch ein öffentliches Bewusstsein, sondern sie unterstützen auch Verbraucherinnen und Verbraucher aktiv dabei, einen gesunden und nachhaltigen Lebensstil zu entwickeln, indem sie ein passendes Angebot schaffen sowie Bildungsarbeit und politische Interessensvertretung betreiben.

Vor diesem Hintergrund frage ich die Landesregierung:

  1. Welche zivilgesellschaftlichen Initiativen (Ernährungsräte, Slow Food (Youth) Gruppen, Foodsharing, etc.), Lernbauernhöfe und außerschulische Umweltbildungszentren, die im Ernährungsbereich in NRW arbeiten, sind dem Land NRW bekannt?
  2. Welche zivilgesellschaftlichen Initiativen im Bereich nachhaltige Ernährung fördert die Landesregierung im Zeitraum 2010-2021? (Bitte tabellarisch aufschlüsseln nach Name der Initiative, Förderzeitraum, Förderbedingungen und Fördersumme)
  3. Welche weiteren Fördertöpfe stehen den in 1.) genannten Initiativen darüber hinaus zur Verfügung? (Bitte aufschlüsseln nach Umfang, möglichem Förderungszeitraum und möglichen Förderzwecken/Bedingungen für den Bereich Ernährung)
  4. Welche Formen der Kooperationen zwischen den in 1.) genannten Initiativen und staatlichen Institutionen im Bereich Ernährung und Ernährungspolitik bestehen in NRW?
  5. Inwiefern werden in 1.) genannte Initiativen im Rahmen politischer Entscheidungsprozesse eingebunden?