Schulministerin Gebauer hat Meldungen zufolge bei ihrer Schuljahresauftaktpressekonferenz von einer hohen Zahl nicht besetzter Stellen an Schulen in NRW gesprochen. Das lässt sich leider nicht im Detail nachvollziehen, da anders als in den Vorjahren der Sprechzettel der Schuljahresauftaktpressekonferenz nicht auf der Homepage des Schulministeriums der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. So werden Beteiligte in Politik und Schule nur mittelbar informiert und können Meldungen unter Umständen nicht prüfen.
Die schwierige Situation bei den Stellenbesetzungen, besonders an Grundschulen ist schon Gegenstand der Pressekonferenz zum Start des Schuljahres 2016 gewesen. Die damalige Schulministerin hatte ein Maßnahmenbündel erarbeiten lassen und unter anderem die Einstellungstermine verdoppelt.
Meldungen zufolge hat die jetzige Schulministerin nun als eine weitere Maßnahme die Erweiterung des Seiteneinstiegs für das Fach Englisch angesprochen. Unklar ist bislang, ob den Forderungen aus der Oppositionszeit, noch offensiver Stellenkapitalisierungen zu ermöglichen, Maßnahmen folgen. Beim Werben von Lehrkräften der Sekundarstufe I und II für einen Wechsel an die Grundschule stellt sich die Frage, wie attraktiv diese Möglichkeit ist bzw. wie sie attraktiv gemacht werden kann.
Vor diesem Hintergrund frage ich die Landesregierung:
- Wie hoch ist die Zahl der ausgeschriebenen Stellen (bitte nach Schulformen, Kreisen bzw. kreisfreien Städten und Regierungsbezirken aufschlüsseln)?
- Wie hoch ist die Zahl der nicht besetzten Stellen (bitte nach Schulformen, Kreisen bzw. kreisfreien Städten und Regierungsbezirken aufschlüsseln)?
- Wie hoch ist die Zahl der Lehrkräfte, die aus dem Lehramt der Sekundarstufe I und II heraus auf eine ausgeschriebene Stelle an einer Grundschule gewechselt sind?
- Welche Schritte plant die Landesregierung, um einen solchen Wechsel für aktive Lehrkräfte attraktiv zu machen?
- Welche weiteren Maßnahmen plant die Landesregierung zu Senkung der Zahl der unbesetzten Lehrerstellen?
Sigrid Beer