Was unternimmt die Landesregierung um die Vermarktung der Streuobstwiesenerträge voran zu bringen?

Kleine Anfrage von Norwich Rüße

Portrait Norwich Rüße

Streuobstwiesen und Streuobstbestände gehören zu den Landwirtschaftsflächen mit besonders hohem Naturwert und tragen deshalb in besonderem Maße zum Erhalt der biologischen Vielfalt in Nordrhein-Westfalen bei. Außerdem leisten sie mit ihren ungespritzten aromatischen Früchten einen besonders wertvollen Beitrag zur gesunden Ernährung. Um eine dauerhafte Sicherung der heimischen Streuobstwiesen zu gewährleisten, ist eine Unterstützung bei der Verarbeitung und Vermarktung der Erträge ein wichtiger Baustein. Insbesondere im Rahmen einer regionalen Vermarktung kann Streuobstwiesen nicht nur ein ökologischer, sondern auch ein ökonomischer Mehrwert zukommen.
In NRW gibt es seit vielen Jahren überwiegend ehrenamtlich tätige Naturschutz- oder Heimatvereine, die in Kooperation mit der Landwirtschaft und anderen Nutzern die Obstwiesen nutzen. Auch die Obsternte wird durch viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer getragen. Die Produktpalette ist groß und umfasst neben Trockenobst, Konfitüre, Marmelade auch Liköre, Obstbrände und natürlich Fruchtsaft. Neben den regional ansässigen Mostereien bzw. Keltereien, bieten mobile Saftpressen Streuobstwiesenbesitzerinnen und -besitzern die Möglichkeit, den Saft aus ihren eigenen Äpfeln vor Ort zu gewinnen und zu vermarkten. Dies geschieht in der Regel regional über den Einzelhandel, im Biofachmarkt, auf Wochenmärkten und Hofläden.
Verbraucherinnen und Verbraucher sind gerne bereit mehr für Saft aus Streuobstwiesenerträgen zu zahlen. Zum einen weil mit dem Kauf der Erhalt der Streuobstwiesen unterstützt wird, zum anderen weil der Verzicht auf den Einsatz synthetischer Pflanzenschutzmittel überzeugt. Dieses Potential gilt es zu unterstützen und auszubauen und somit Streuobstwiesen im Bestand langfristig zu unterstützen.
Vor diesem Hintergrund frage ich die Landesregierung:
1.         Wie hoch ist der Absatz von Produkten, für deren Herstellung Obst aus nordrhein-westfälischen Streuobstwiesen verarbeitet wurde? (Bitte nach Produkt differenzieren und Entwicklung der letzten 10 Jahre benennen)
2.         Wie viele Obstkeltereien bzw. Mostereien gibt es in NRW, die Obst von nordrhein-westfälischen Streuobstwiesen verarbeiten? (Bitte auch Anzahl der zur Verfügung stehenden mobilen Saftpressen benennen)
3.        Wie werden die oftmals ehrenamtlich tätigen Vereine bei der Verarbeitung von Streuobstwiesenerträgen in NRW konkret unterstützt?
4.        Wie werden die Besitzerinnen und Besitzer von Streuobstwiesen bei der Vermarktung der Produkte gefördert, um die Absatzchancen für Streuobstwiesenerträge in NRW zu erhöhen?
5.        Wie wird die Vermarktung von Streuobstwiesenerträgen durch das Land zusätzlich unterstützt, beispielweise durch den Einbezug der Produkte in das Schulobstprogramm oder den Vertrieb der Produkte in landeseigenen Kantinen? (Antwort bitte begründen)