Vielfalt im Sport stärken – EuroGames in NRW unterstützen

Antrag der Fraktion der SPD der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen

I. Ausgangslage:

Seit 1992 veranstaltet die European Gay & Lesbian Sports Federation (EGLSF) die EuroGames. Dieses Sportereignis ist offen für alle Sportlerinnen und Sportler, unabhängig von ihrem Geschlecht, ihrem Alter, ihrer Herkunft sowie ihrer sexuellen und/oder geschlechtlichen Identität. Neben dem sportlichen Motto der EuroGames, offene Spiele für alle nach dem Prinzip der eigene Leistungsfähigkeit zu organisieren, stehen die Bekämpfung von Diskriminierung, die Förderung der Integration und Emanzipation im Sport sowie die Ermöglichung und Unterstützung des offenen Auftretens lesbischer, schwuler, trans*- und intersexueller Sportlerinnen und Sportler im Vordergrund.
An den fast jährlich stattfindenden Wettkämpfen nehmen in mehr als 20 Sportarten bis zu 5.000 Sportlerinnen und Sportler aus ganz Europa und auch darüber hinaus teil. Neben den Wettbewerben finden auch kulturelle Veranstaltungen und Diskussionen im Rahmen der EuroGames statt.
Bereits vier Mal durfte eine deutsche Stadt Gastgeberin sein, zuletzt München im Jahre 2004. Mit Düsseldorf bewirbt sich nun erstmals eine nordrhein-westfälische Stadt um die Austragung. Die fünf schwul-lesbischen Sportvereine Düsseldorfs (Düsseldorf Dolphins, VC Phönix, Weiberkram Düsseldorf, TSC conTAKT und RainBow Tennis) haben gemeinsam mit der Stadt Düsseldorf am 15. September 2016 das offizielle Bewerbungsschreiben zur Ausrichtung der Spiele 2020 eingereicht. Zum 31. Dezember folgt das Bid Book, also die ausgearbeiteten Bewerbungsunterlagen.
Bereits 2010 fand mit den GayGames in Köln das größte schwul-lesbische und gleichzeitig größte Breitensportereignis der Welt in NRW statt. Mit seiner Vielfalt an schwul-lesbischen Sportvereinen hat NRW eine lange Tradition der LSBTTI-Selbstorganisation im Sport. Mittlerweile sind Veranstaltungen wie der jährlich stattfindende Come-Together-Cup in Köln, aber auch der Düssel-Cup in Düsseldorf nicht mehr aus den Sportkalendern ihrer Städte wegzudenken und auch durch die Sportverbände als wichtige Breitensportveranstaltungen anerkannt. Sie erfreuen sich großer Beliebtheit weit über die LSBTTI-Community hinaus und setzen ein wichtiges Zeichen für Akzeptanz und Sichtbarkeit im Sport.
Der Rat der Stadt Düsseldorf hat am 10. März einstimmig die Unterstützung der Bewerbung für die EuroGames 2020 beschlossen. Die Entscheidung über den Austragungsort der EuroGames 2020 wird im März 2017 durch die Annual General Assembly der EGLSF gefasst.
Neben den sportlichen Wettkämpfen soll der CSD in Düsseldorf in die Gesamtkonzeption als „EuroGames Village“ eingebunden werden. Damit wird ein zentraler Ort der Begegnung geschaffen.  Dies ist eine wertvolle Möglichkeit für die vielen Initiativen aus der LSBTTI-Community und der Zivilgesellschaft, sich einem internationalen Publikum zu präsentieren.

II. Der Landtag stellt fest:

Der Landtag von Nordrhein-Westfalen begrüßt die Bewerbung Düsseldorfs für die EuroGames 2020.
Der Landtag von Nordrhein-Westfalen unterstützt eine diskriminierungsfreie Sportkultur und setzt sich für einen Sport für alle, unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Alter, sexueller und/oder geschlechtlicher Identität oder Behinderung ein.

Der Landtag beschließt:

Der Landtag fordert die Landesregierung auf, die Austragung der EuroGames 2020 im Falle einer erfolgreichen Bewerbung zu unterstützen und zu begleiten.