I. Ausgangslage
Tagtäglich setzen sich zahlreiche Freiwillige in Nordrhein-Westfalen ehrenamtlich für einen starken Heimat-, Umwelt- und Naturschutz ein. Dieses bürgerschaftliche Engagement leistet durch praktische Umwelt- und Naturschutzarbeit einen maßgeblichen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung und zur Stärkung des Bewusstseins für Umwelt- und Naturschutzbelange in unserer Gesellschaft.
Den vielen aktiven Bürgerinnen und Bürgern gebührt unser Dank für ihren Beitrag zur Erreichung der internationalen Nachhaltigkeitsziele und unsere Unterstützung bei der Realisierung ökologisch ausgerichteter Projekte.
Mit dem Heimat-Scheck hat die Landesregierung in der letzten Wahlperiode ein unbürokratisches Förderprogramm zur Unterstützung kleiner ehrenamtlich organisierter Projekte auf den Weg gebracht, um mit wenig Geld viel zur Stärkung der Verbundenheit vor Ort und der Region beizutragen.
Der Gedanke, für viele spontane und vor allem ehrenamtliche Ideen eine Anschubfinanzierung zu generieren, soll nun durch die Einführung sogenannter Umwelt-Schecks auch im ökologischen Bereich Anwendung finden. Gemeint ist, eine unbürokratische Unterstützung kleiner Projekte z. B. zur Förderung der heimischen Artenvielfalt, Natur und des Siedlungsgrüns anzubieten. Das Angebot soll dabei von einzelnen Bürgerinnen und Bürgern, der Nachbarschaft oder von Vereinen und Initiativen in Anspruch genommen werden können, um unsere Städte und Gemeinden grüner und nachhaltiger zu machen.
Oftmals sind es die kleinen Projekte, die den Unterschied machen. Egal ob das Anlegen von Wild- und Obstbaumwiesen, Gemüsebeeten und Tiny Forests, Durchführung von Müllvermeidungsaktionen, Bachpatenschaften, Baumpflanzungen und Umweltbildungsprojekte oder der Bau von Nistkästen und Insektenhotels – individuelle Ideen und Möglichkeiten gibt es zahlreich. Alle eint, dass sie vor Ort einen Beitrag für Natur und Umwelt leisten, Menschen zusammenbringen und Natur erlebbar machen. Bürgerinnen und Bürgern, Politik und Verwaltung, Vereine und besonders Bildungseinrichtungen wie Schulen und Kindertagestätten können auf diese Weise Wert und Bedeutung von Umwelt und Natur erfahren und weitervermitteln.
Der Fokus des Umwelt-Schecks auch auf Projekte zur niedrigschwelligen Stärkung der Artenvielfalt kann so auch eine Chance sein, das Engagement für den Artenschutz zu stärken, Biotope in den Städten oder auf dem Land zu vernetzen und eine vielfältige (Stadt-) Natur zu generieren. Durch das Pflanzen von Bäumen und die Schaffung neuer Naturräume kann dem Klimawandel mit seinen heute schon spürbaren Folgen etwas entgegengesetzt und dem Wunsch der Bürgerinnen und Bürger nach mehr Grün vor der Haustür entsprochen werden. Dazu kann ein Förderprogramm Umwelt-Scheck seinen Beitrag leisten.
II. Beschlussfassung
Der Landtag stellt fest:
- Der Umwelt- und Naturschutz in Nordrhein-Westfalen wird maßgeblich von einem hohen Einsatz zahlreicher Ehrenamtlicher getragen.
- Viele nachhaltige Projekte benötigen zur Realisierung oftmals nur eine vergleichsweise geringe Förderung.
- In allen Regionen Nordrhein-Westfalens – egal ob in der Stadt oder auf dem Land – gibt es viel Potenzial für Artenschutz-, Begrünungs- oder andere Umweltprojekte.
Der Landtag beauftragt die Landesregierung,
- ein Förderprogramm Umwelt-Schecks zur Unterstützung kleiner Projekte im öffentlichen Raum zur Stärkung der heimischen Artenvielfalt und Natur aus bereiten Mitteln aufzulegen. Dieses Förderinstrument soll:
- > niedrigschwellig zu beantragen und unbürokratisch ausgestaltet sein,
- > alle Maßnahmen fördern, die einen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt und zur Stärkung der Natur in Städten und Gemeinden leisten,
- > breit beworben werden.