Noch mehr Nicht-Schwimmerinnen bzw. Nicht-Schwimmer durch Corona?

Kleine Anfrage von Josefine Paul und Sigrid Beer

Portrait Josefine Paul

Schwimmen ist besonders für Kinder und Jugendliche jedes Jahr im Sommer eine beliebte Aktivität. Schwimmfähigkeit ist Voraussetzung, um sich im Wasser sicher und frei bewegen zu können. Schwimmen ist für Kinder – und Jugendliche sowohl aus gesundheitlicher als auch aus psychosozialer Perspektive von sehr hoher Bedeutung.
Der Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V. (DLRG) beklagt, dass nur noch 40% aller Kinder, die die Grundschule abschließen, das Deutsche Jugendschwimmabzeichen in Bronze erlangen (https://www.daserste.de/information/politik-weltgeschehen/morgenmagazin/ service/service-badesicherheit-fuer-kinder-100.html). Die Gründe für die steigenden Zahlen der nicht-schwimmsicheren Kinder sind laut der DLRG vielfältig. Zum einen sind die Wartelisten für Schwimmkurse überfüllt, zum anderen reichen die Schwimmstunden in der Schule nicht aus, um Kindern ohne Vorerfahrung sicheres Schwimmen beizubringen. Aber auch die Schließung von Bädern ist ein Problem.
Der DLRG befürchtet zudem, dass durch die Corona Pandemie die Zahl der Badeunfälle steigen könnte. Die Schwimmbäder waren während der Pandemie lange geschlossen. Kinder und Jugendliche sind nicht mehr im Training. Aber auch der Schwimmunterricht in Schulen und Schwimmkurse sind ausgefallen. Viele Menschen werden nun in den Ferien in heimische Gewässer Schwimmen gehen, die häufig unbeaufsichtigt sind (https://www.ksta.de/panorama/wegen-corona-krise-dlrg-prophezeit-in-diesem-sommer- mehr-badetote-36979198).
Vor diesem Hintergrund fragen wir die Landesregierung:
1.         Wie viele Kinder erreichen bis zum Abschluss der Grundschule das Jugendschwimmabzeichen „Bronze“?
2.         Wie viele Kinder haben im vergangenen Schuljahr an Maßnahmen „NRW kann schwimmen“ teilgenommen?
3.         Welche Erkenntnisse liegen der Landesregierung, über die oben angeführten Gründe hinaus, über die unterschiedliche Schwimmfähigkeit von Kindern vor, z.B. soziale Unterschiede und geschlechterdifferenzierte Daten?
4.         Wie unterstützt und fördert die Landesregierung den Erhalt von Schwimmbädern und Wasserflächen?
5.         Welche Erkenntnisse liegen der Landesregierung bezüglich der Bäderlandschaft in NRW vor? (Bitte Angaben zur Sanierungsbedürftigkeit, zum Rückgang von Wasserflächen für den Schwimmunterricht sowie zum Neubau von Bädern machen.)