Kann die Initiative zur Holzversteigerung des Landesbetriebes Wald und Holz NRW positive Effekte für die Waldbesitzenden und die heimische Wirtschaft entfalten?

Kleine Anfrage von Norwich Rüße

Portrait Norwich Rüße

In den vergangenen Jahren haben auch in Nordrhein-Westfalen in den andauernd trocken­heißen Sommern Borkenkäfer als Folge massenhafter Vermehrung ein enormes Aggressionspotential vor allem in Fichtenbeständen entwickeln können. Auch in diesem Jahr wuchs die Schadholzmenge weiter, trotz vieler relativ feuchter Monate. Der Landesbetrieb Wald und Holz schreibt dazu: „Damit lösen [Borkenkäfer] neben Verlusten bei Erholungs- und Schutzwirkungen des Waldes massive Ertragsverluste für private und öffentliche Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer aus. Der Schaden erwächst ihnen aus den drei Teilen geminderte Holzqualität, verfallende Holzpreise und kompliziertere Wiederbepflanzung. So gibt es für befallenes Holz generell einen Abschlag von 30 %, bei Überangebot fällt das Preisniveau schnell um 50 % und die Pflanzungen werden teurer und pflegeintensiver.“ (https://www.wald-und-holz.nrw.de/forstwirtschaft/borkenkaefer)

Diese Situation stellt für die Waldbesitzerinnen und -besitzer in NRW eine schwer zu bewältigende Herausforderung dar. Der Wertverlust ihrer Waldbestände geht einher mit großen Absatzproblemen auf dem Rohholzmarkt, wenn es darum geht, noch einigermaßen vernünftige Erlöse zu erzielen. Auf der Plattform www.fwv-holzversteigerung.de fand vom 08.09. bis zum 22.09.2021 erstmalig eine Versteigerung für Nadelrundholz statt, die durch das Regionalforstamt bzw. die Forstwirtschaftliche Vereinigung Münsterland organisiert wurde. Begleitet wird diese Dienstleistung durch Hinweise auf regionale Lohnsäger und Fuhrunternehmen, die auf den Transport von Rundholz spezialisiert sind.

Vor diesem Hintergrund frage ich die Landesregierung:

  1. Wer hat für diese Versteigerung die Initiative ergriffen?
  2. Gibt es in NRW vergleichbare regionale Initiativen, welche die Waldbesitzerinnen und -besitzer beim Absatz der kalamitätsbedingten Rundholzbestände unterstützen?
  3. Inwieweit ist diese Versteigerung geeignet, einen nennenswerten Beitrag zur Holzvermarktung und zur Sicherstellung der Holzverfügbarkeit für die heimische Wirtschaft zu leisten?
  4. Welche Informationen zum aktuellen Bauholzmangel in NRW liegen der Landesregierung vor?
  5. Was hat die Landesregierung in den vergangenen Monaten unternommen, um die Holzverfügbarkeit zu verbessern, auch vor dem Hintergrund des Antrags „Bauen mit Holz: Nachhaltig in die Zukunft – Holzverfügbarkeit sicherstellen“ (Drucksache 17/13768) der Regierungsfraktionen?