I. Ausgangslage
Die Corona-Pandemie hat Kindertagesstätten mit ihren Leitungen und Beschäftigten vor neue Herausforderungen gestellt und den Normalbetrieb nachhaltig verändert. Die Landesregierung der 17. Wahlperiode hat das Programm #ichhelfemit im Jahr 2020 aufgelegt, damit sogenannte Alltagshelferinnen und Alltagshelfer das Kita-Personal bei nicht pädagogischen Arbeiten unterstützen können. Zu ihren Aufgaben zählten und zählen z. B. die Einhaltung und Umsetzung von Hygienemaßnahmen, Aushelfen bei Küchendiensten, Begleitung bei Ausflügen.
Das pädagogische Fachpersonal wird durch den Einsatz der Kita-Helferinnen und -Helfer entlastet, sodass sich die Fachkräfte auf ihre pädagogischen Aufgaben konzentrieren können, und Kinder so qualifizierte Betreuung und Förderung erfahren.
Der Bedarf für diese Unterstützung im Alltag verschärft sich durch den Fachkräftemangel in den Kindertageseinrichtungen. Vor diesem Hintergrund werden, ganz unabhängig vom weiteren Verlauf der Corona-Pandemie, Kita-Helferinnen und -Helfer auch zukünftig dringend gebraucht. Damit Kindertageseinrichtungen qualitativ hochwertige frühkindliche Bildung anbieten können, ist eine Entlastung der pädagogischen Fachkräfte notwendig.
Erstmalig wurde das Programm im Jahr 2020 für die zweite Jahreshälfte eingeführt und bis Ende Juli 2021 befristet. Nachdem das Programm kurzzeitig ausgesetzt wurde, gab es ab Januar 2022 eine Neuauflage. Aufgrund der positiven Resonanz und der entlastenden Wirkung hat der Haushalts- und Finanzausschuss des Landtags am 30. Juni 2022 als eine der ersten Maßnahmen der neuen Regierung die Verlängerung des Programms bis zum Jahresende 2022 beschlossen. Ministerpräsident Hendrik Wüst hat in seiner Regierungserklärung am 31. August 2022 den Wert des Programms unterstrichen und seine Weiterführung angekündigt.
Die Zukunftskoalition aus CDU und GRÜNEN erkennt die konkrete alltägliche Entlastung durch die sogenannten Alltagshelferinnen und Alltagshelfer in den Kindertageseinrichtungen an und will dieses Programm fortsetzen, auch um den Kindertageseinrichtungen Planungssicherheit zu geben.
II. Beschlussfassung
Der Landtag stellt fest,
- Das Kita-Helfer-Programm #ichhelfemit in den Kindertagesstätten hat sich bewährt und soll – unabhängig von der Entwicklung der Corona-Pandemie – fortgeführt werden.
- Das pädagogische Fachpersonal in den Kindertagesstätten leistet für Familien und für die Gesellschaft insgesamt einen unverzichtbaren Dienst. Eine Einstellung des Programms würde zu einer Überbelastung führen.
- Kita-Helferinnen und -Helfer, die sich pädagogisch ausbilden möchten, sind – sofern notwendige Voraussetzungen erfüllt sind – in diesem Anliegen zu unterstützen.
Der Landtag beauftragt die Landesregierung,
- das Kita-Helfer-Programm #ichhelfemit fortzusetzen.
- zu prüfen, wie das Programm in die KiBiz-Systematik überführt werden kann.
- zu prüfen, wie durch weitere Werbe-, Ausbildungs- und Personalentwicklungsmaßnahmen aus dem Kreis der Kita-Helfer und -Helferinnen pädagogisches Personal für die Kindertagesstätten gewonnen werden kann.