Digitalisierung des Mittelstands: Guter Rat oder Kabelsalat?

Kleine Anfrage von Matthi Bolte und Horst Becker

Die Zukunft des Mittelstands ist digital: Produktions- und Arbeitsprozesse werden digitalisiert. Kunden wünschen sich individualisierbare Produkte, schnellere Lieferungen und frühzeitige Aussagen über Kosten und Wartezeiten. Neue Möglichkeiten bei der Entwicklung von Produkten und Geschäftsmodellen, die Erschließung neuer Märkte und die Steigerung der Effizienz in den Geschäftsabläufen bieten große Potenziale. Den Chancen der Digitalisierung für die Zukunftsfähigkeit der einzelnen Unternehmen und Betriebe, aber auch des Wirtschaftsstandorts Deutschlands stehen oftmals – und das gerade bei kleinen und mittleren Unternehmen aus Handwerk und Industrie – die mangelnden zeitlichen und organisatorischen Möglichkeiten von wirtschaftlichen Entscheidungsträgern gegenüber. Die innerbetrieblichen Ansatzpunkte und die angebotenen digitalen Lösungen eröffnen komplexe Handlungsoptionen. Die Komplexität wird dadurch erhöht, dass die Innovationszyklen immer kürzer werden. Dadurch werden wirtschaftliche Entscheider vor komplexe Aufgaben gestellt, bei denen sie – nicht zuletzt aus Gründen der Standortsicherung – bestmögliche Unterstützung und Beratung benötigen.
Vor diesem Hintergrund fragen wir die Landesregierung:

  1. Welche Beratungsstrukturen in Fragen der Ausstattung von Unternehmen mit Informations- und Kommunikationstechnologie und der Entwicklung einer unternehmensspezifischen Digitalisierungsstrategie stehen den kleinen und mittleren Unternehmen in Nordrhein-Westfalen zur Verfügung? (Bitte nach Regionen, Trägern und Zielgruppen aufgliedern)
  2. Wie viele Unternehmen wurden durch die unter Frage 1 abgefragten Angebote in den vergangenen fünf Jahren erreicht? (bitte nach Jahren, Branchen und Betriebsgrößen aufgliedern)
  3.  Wie bewertet die Landesregierung das Verhältnis zwischen Beratungsbedarf von kleinen und mittleren Unternehmen in Bezug auf die Digitalisierung und dem existierenden Beratungsangebot? (Bitte hinsichtlich der einzelnen Branchen und nach Betriebsgröße differenzieren.)
  4. Wie will die Landesregierung den Mittelstand bei der Digitalisierung weiterhin unterstützen? (Bitte geplante Maßnahmen einzeln auflisten, an wen sie sich richten und angeben mit welchem finanziellen und personellen Aufwand jeweils geplant wird.)
  5. Wie bewertet die Landesregierung die Rolle von Start-ups mit Blick auf die Digitalisierung des Mittelstandes?