Brauchen gute Ideen einen Hochschulabschluss?

Kleine Anfrage von Matthi Bolte-Richter

Mit der Dynamik und Agilität, mit der sich Start-ups auf eine sich immer schneller verändernde Umwelt einstellen, entwickeln sie innovative Produkte und Dienstleistungen, die die Herausforderungen unserer Zeit lösen können. Damit leisten sie einen entscheidenden Beitrag zur Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts NRW. Die guten Ideen sind dabei so vielfältig, wie die Menschen, die diese haben. Daran muss sich die Start-up-Politik ausrichten. Leider sind viele Förderprogramme von Bund und Land ausschließlich auf Ausgründungen durch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zugeschnitten.
Ein verzerrtes Bild davon, wo gute, zukunftsorientierte Ideen entstehen und wer Start-ups gründet, ist weit verbreitet. Dabei bestehen die jungen und dynamischen Gründerteams nicht nur aus Akademikerinnen und Akademikern. Vielmehr handelt es sich oft um gemischte Teams von beruflich und akademisch Ausgebildeten, die sich bestens ergänzen. Aber auch Menschen mit dualer oder rein schulischer Ausbildung entwickeln gute Ideen, die in einer Start-up-Gründung münden können. Daher sind Förderprogramme, die einen Hochschulabschluss als absolute Voraussetzung für die Mittelvergabe vorsehen, potenziell innovationshemmend.
Vor diesem Hintergrund frage ich die Landesregierung:

  1. Durch welche Förderprogramme und -wettbewerbe von EU, Bund und Land werden Start-ups in Nordrhein-Westfalen gefördert? (Bitte einzeln nach Programm und Wettbewerb auflisten und darstellen mit welchen Finanzmitteln diese hinterlegt sind, woher die Gelder kommen, Höchstfördersummen und wer diese abrufen kann.)
  2. Welche von den in Frage 1 aufgelisteten Programmen und Wettbewerben für Hochschulabsolventinnen und Hochschulabsolventen werden wie oft abgerufen? (Bitte für jedes Programm einzeln ausführen: welche Hochschule, wie viele Start-ups, wie ist das Team zusammengesetzt und wie hoch ist die jeweilige Förderung)
  3. Welche von den anderen in Frage 1 aufgelisteten Programmen und Wettbewerben werden wie oft von Hochschulabsolventinnen und Hochschulabsolventen abgerufen? (Bitte für jedes Programm einzeln ausführen: welche Hochschule, wie viele Start-ups, wie ist das Team zusammengesetzt und wie hoch ist die jeweilige Förderung)
  4. Wie bewertet die Landesregierung die Bandbreite der Förderprogramme und Wettbewerbe für Menschen ohne Hochschulabschluss, die ein Start-up gründen wollen?
  5. Wie möchte die Landesregierung die Fördermöglichkeiten für Start-ups ohne durchgängigen akademischen Hintergrund stärken und ausbauen?