Ausbau der B51n

Kleine Anfrage von Arndt Klocke

Der geplante vierspurige Ausbau der B51 zwischen Münster und Telgte ist vor Ort hochumstritten. Sowohl die Stadt Münster als auch die Stadt Telgte haben entsprechende Ratsbeschlüsse gegen den Ausbau gefasst. Unter anderem sollen dem Neubau eine doppelreihige Lindenallee und denkmalgeschützte Bilderstöcke entlang eines Prozessionswegs zum Opfer fallen.

Grundlage für die Ausbauplanungen sind aktuelle Verkehrsuntersuchungen, die eine Zunahme des LKW- und PKW-Verkehrs dort prognostizieren. Dabei ist unklar, ob es tatsächlich eine neue Untersuchung für diesen Abschnitt der B51 gibt oder nur für die drei Ortsumgehungen in Warendorf, Beelen und Herzebrock-Clarholz, wie die Westfälischen Nachrichten berichten. Angesichts der dringend notwendigen Verkehrswende, den Anforderungen des Klimaschutzes und der Widerstände von Politik und Bevölkerung vor Ort ist das starre Festhalten an der Ausbauplanung völlig aus der Zeit gefallen.

In diesem Zusammenhang bitte ich die Landesregierung um die Beantwortung folgender Fragen:

  1. Gibt es eine Verkehrsuntersuchung aus den letzten zwölf Monaten, die eine Zunahme von PKW- und LKW-Verkehr auf dem Abschnitt der B51 zwischen Münster und Telgte gemessen hat?
  2. Wenn ja, wie ist das genaue Ergebnis der Untersuchung?
  3. Wurde dabei eine Netzbetrachtung, also die Auswirkungen von Verkehrsverlagerungen auf ÖPNV, Radverkehr etc. gemacht?
  4. Spielten die Auswirkungen der Corona-Krise mit einem veränderten Mobilitätsverhalten aufgrund von mehr Homeoffice, Wegfall von Dienstreisen etc. eine Rolle bei der Bewertung der Verkehrsuntersuchung?
  5. Wie stellt die Landesregierung die Einhaltung der Klimaziele auch im Verkehrsbereich sicher, wenn sie immer weiter die Verkehrsinfrastruktur für den motorisierten Verkehr ausbaut und dabei sowohl Naturflächen als auch – wie im vorliegenden Fall – massiv in den Baumbestand eingreift?