Seit Jahren bedrohen auch in NRW die niedrigen Milchpreise die Zukunft zahlreicher Landwirt*innen. Weder die Abschaffung der Milchquote noch die Lagerung von Milchpulver haben die Preise bisher dauerhaft stabilisiert.
Weil in der EU immer mehr Milch produziert wird, blicken auch aktuell viele Milchbäuer*innen erneut mit großer Sorge auf die Entwicklungen des Milchmarkts. Teilweise wurde die 30-Cent-Marke für Rohmilch schon wieder unterschritten: existenzbedrohend für viele Produzent*innen.
Um die Lage zu entschärfen und kommende Milchkrisen abzuwenden, muss jetzt wirksam und dauerhaft reagiert werden.
Wir fordern die Landesregierung deshalb dazu auf, sich gegenüber der Bundesregierung dafür einzusetzen, dass in der Marktbeobachtungsstelle der EU ein effizientes Frühwarnsystem etabliert wird. Außerdem soll das EU-Gremium bei einer Krise die Möglichkeit haben, die produzierte Milchmenge zu reduzieren.
In Deutschland sollte es außerdem vorgeschrieben sein, dass die Lieferbeziehungen zwischen Erzeuger*innen und Molkereien verbindlich über schriftliche Verträge geregelt sind und feste Preise je Kilogramm Milch für eine bestimmte Menge in einem bestimmten Lieferzeitraum enthalten. Mit unserem Antrag fordern wir die schwarz-gelbe Regierung zudem auf, den weiteren Ausbau der Regionalvermarktung zu unterstützen. Einige Landesparlamente – wie beispielsweise jene in Bayern, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern – haben bereits ähnliche Signale zur Schaffung neuer Marktinstrumente gegeben. Leider ist die Agrarministerkonferenz in Münster diesbezüglich ohne Ergebnis ausgegangen. Daher fordern wir nun ein deutliches Zeichen des Landtags für den Erhalt der bäuerlichen Milchwirtschaft in NRW.
Die GRÜNE Fraktion vor Ort bei Milchbetrieben