Wasser ist die Grundlage allen Lebens auf der Erde und verdient besonderen Schutz. Der Klimawandel lässt diese wichtige Ressource knapper werden. Nutzungskonflikte könnten sich zuspitzen. Wir fordern daher eine „Zukunftsstrategie Wasser“.
Neben der Herausforderung, Gewässer vor Einträgen zu schützen und eine hohe Qualität zu gewährleisten, werden insbesondere die Auswirkungen des Klimawandels zunehmend spürbar. Allein die Dürrejahre 2018 und 2019 haben gezeigt, welche Folgen extreme, lang anhaltende Trockenperioden auch in Nordrhein-Westfalen haben können.
Neuste Untersuchungen aus 2019 weisen zudem darauf hin, dass die Grundwasserneubildung rückläufig ist – in allen Regionen in NRW. Die abnehmende Grundwassermenge trägt wiederrum dazu bei, dass die Konzentration von Schadstoffen in unseren Gewässern ansteigt, da der Verdünnungseffekt abnimmt.
Neben den Folgen für die Gewässerökologie wird sich die zunehmende klimabedingte Trockenheit auch auf die Verfügbarkeit und die Qualität des Rohwassers zur Trink- und Brauchwassergewinnung auswirken. Nutzungskonflikte beispielsweise bei der öffentlichen Trinkwasserversorgung, Industrie und Landwirtschaft könnten sich zuspitzen.
Daher gilt es jetzt Maßnahmen zu ergreifen, um auch künftig unsere Wasservorräte zu sichern. Wir fordern die schwarz-gelbe Landesregierung auf, eine „Zukunftsstrategie Wasser“ zu entwickeln, da nur so ein nachhaltiger Umgang mit der Ressource Wasser sichergestellt werden kann.
Diese muss unter anderem eine flächendeckende Ermittlung der Wasserverfügbarkeit beinhalten. Denn die Entnahme von Wasser u.a. zur Bewässerung von Feldern oder als Kühlwasser von industriellen Anlagen beeinflusst die Grundwasserstände.
In NRW wird die Wasserentnahme zu landwirtschaftlichen Zwecken bislang nicht amtlich erfasst. Dabei könnten mit einer umfassenden Erfassung eventuelle Engpässe rechtzeitig erkannt und Gegenmaßnahmen eingeleitet werden.
Zudem braucht es ein Monitoring der Auswirkung der klimatischen Veränderungen auf die Ressource Wasser und eine turnusgemäße Überprüfung der Grundwasserneubildungsrate. Auch muss die Landesregierung dafür Sorge tragen, dass der Anteil des für die Versickerung von Regenwasser so wichtigen Dauergrünlandes wieder erhöht wird.
In NRW steigt der Anteil versiegelter Flächen, da Regenwasser auch hier nicht mehr ausreichend versickern kann, geht die Grundwasserneubildung zurück. Anstatt dem entgegenzuwirken, heizt Schwarz-Gelb mit den Änderungen des Landesentwicklungsplans den Flächenverbrauch und damit der Versiegelung von Flächen weiter an. Das zur Kompensation angekündigte Maßnahmenpaket zur flächensparenden Entwicklung wurde bis heute nicht vorgelegt. Hier ist die Landesregierung dringend gefordert, effektive Maßnahmen zu ergreifen.